Kormorane
Kormorane | ||||||||||||
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Ohrenscharbe (Phalacrocorax auritus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Als "Kormoran" und "Scharbe" wurden ursprünglich nur die in Europa vorkommenden Arten Kormoran (Ph. carbo) und Krähenscharbe (Ph. aristotelis) bezeichnet. Als weitere Arten dieser Familie entdeckt wurden, wurden sie entweder ebenfalls als Kormoran bezeichnet - sofern schopflos - oder als Scharbe, wenn sie am Kopf einen Federschopf trugen.
Die Familie umfasst nur die einzige Gattung Phalacrocorax mit 42 Arten, von denen eine bereits ausgestorben ist. Einige Autoren unterscheiden aber auch bis zu neun Gattungen. Da deren Verwandtschaftsbeziehungen derzeit aber noch nicht geklärt sind, erscheint eine Aufteilung vorerst noch nicht angebracht.
Kormorane und Scharben sind mittlere bis große, schwergebaute Seevögel, die gewöhnlich ein dunkles Federkleid tragen und im Gesicht eine Hautfärbung haben, die von leuchtend Blau, Orange, Rot bis Geld reicht. Sie haben lange, geschmeidige Hälse, lange gerundete Flüglen und einen ziemlich langen, keilförmigen Schwanz. Der Schnabel ist lang, dünn und an der Spitze scharf hakenförmig gebogen. Die Füße sind vierzehig und mit Schwimmhäuten versehen, wie es für die Ordnung der Ruderfüßer typisch ist.
Kormorane und Scharben sind Küstenvögel, einige Arten haben aber auch Binnengewässer kolonisiert. Der europäische Kormoran (Phalacrocorax carbo) beispielsweise brütet auch fern jeglicher Küste. Mit Ausnahme Asiens und der zentralpazifischen Inseln sind Kormorane und Scharben weltweit verbreitet.
Alle Vertreter dieser Familie sind Fischfresser, sie nehmen jedoch auch Wasserschlangen. Sie tauchen von der Oberfläche, obwohl einige Arten einen charakteristischen Kopfsprung machen, wenn sie tauchen. Offenbar haben sie damit einen stromförmigeren Eintritt ins Wasser. Unter Wasser bewegen sie sich mit Paddelbewegungen ihrer Füße fort. Bei Auftauchpausen erscheinen nur ihre langen Hälse über der Oberfläche.
Nach dem Fischfang trocknen Kormorane ihr Geflügel, indem sie ihre Flügel weit in der Sonne ausbreiten. An dieser für Kormorane so typischen Haltung können auch wenig geübte Vogelbeobachter dieser Arten schon von weitem erkennen. Die typische Haltung ist darauf zurückzuführen, dass ihr Gefieder nicht wasserfest ist. Diese für Wasservögel ungewöhnliche Eigenschaft ist ihnen offenbar bei ihren schnellen Tauchgängen behilflich, da das Gefieder dadurch keine Luftblasen enthält.
Im Flug bewegen sich Kormorane und Scharben mit langgestreckten Hälsen und steig schlagenden Flügeln.
Kormorane nisten gewöhnlich in Kolonien und nutzen dabei Bäume, kleine steinige Inseln oder Kliffs. Das Nest ist gewöhnlich ein aufgehäufter Bau aus Seegras, Tang und Holz. Die zwei bis vier Eier, die ein Gelege normalerweise beinhaltet, haben eine blaßblaue Färbung. Die Brutdauer beträgt etwa 27 bis 30 Tage und beide Elternvögel beteiligen sich am Brüten. Die Küken erhalten ihre Nahrung aus dem Schlund der Elternvögel. Nach 5 bis 6 Wochen verlassen die Kormoranküken ihr Nest, nach 10 bis 12 Wochen sind sie in der Regel selbständig.
Normalerweise wird jährlich nur eine Brut großgezogen.
Der Mensch hat sich in der Vergangenheit die Fischfangfähigkeiten des Kormorans zu Nutze gemacht, indem Fischer sie zum Fischfang einsetzten. Diese traditionelle Form des Fischfangs kann beispielsweise noch in Japan, in der Stadt Inuyama, im Distrikt Aichi beobachtet werden.
Aussehen
Verbreitung und Lebensraum
Ernährung und Lebensweise
Fortpflanzung
Sonstiges
Arten