Korallen
Korallen (v. griech.: korállion) gehören zur Klasse der Blumentiere (Anthozoa) im Stamm der Nesseltiere (Ausnahme: Feuerkorallen gehören zur Klasse der Hydrozoa).Sie kommen ausschließlich im Meer vor, insbesondere im Tropengürtel. Sie leben meist sesshaft (sessil) in Kolonien. Eine Korallenbank oder ein -riff besteht zum größten Teil aus den Kalk- oder Hornskelettenskeletten, die die Korallentiere aus ihrer Fußscheibe oder ihrem Ektoderm absondern, um der Kolonie Stütze zu verleihen. Die Einzelskelette sind in der Regel pflanzenartig verzweigt; an den Zweigenden und Ästen sitzende, oft farbenprächtige Polypen verstärken den Eindruck, man hätte es mit unterseeischen Blütenpflanzen zu tun.
Neben den riffbildenden Korallen der Tropen findet man auch Tiefseekorallen. Diese sind in Meerestiefen von 40 bis zu 6.300 m nachgewiesen; in der Hauptsache kommen sie in Tiefen zwischen 200 und 1.000 m vor.
Genau wie ihre oberflächennahen Verwandten bieten auch sie einer vielfältigen Tierwelt Lebensraum. Durch Tiefseefischerei (Schlepp- und Grundnetzfischerei) sind Tiefseekorallen bedroht; ein negativer Einfluss von Bohrplattformen zur Erdöl- oder Erdgasförderung in der Umgebung von Tiefseekorallenriffen wird nicht ausgeschlossen. Transkontinentale Unterwasserkabel zur Telekommunikation stellen ebenfalls eine Bedrohung dar.