Kopra
/ Seychellen.]]Kopra ist das getrocknete Kernfleisch von Kokosnüssen, aus dem Kokosöl gewonnen wird.
Herstellung
Die Kopra Gewinnung in den Kokosplantagen läuft in mehreren Schritten ab. Zuerst werden die Kokosnüsse geschält und gespalten. Die Kokosfasern werden als Füllstoff für Matratzen weiterverwendet. Die gespaltenen Kokosnusshälfen werden nun für ca. 24h in einem Ofen oder beheizbaren Raum erhitzt, um dem Fruchtfleich Feuchtigkeit zu entziehen. Nach dem Erkalten löst sich das Fruchtfleisch, nun Kopra genannt, leicht von der Schale. Die Schalen werden zu Gebrauchsgegenständen z.B. Gefässen, Knöpfen, Ringen oder zu Souveniers weiterverarbeitet. Das so gewonnene Kopra wird oft in einer Ölmühle ausgepresst und das Öl gesammelt, oder zu Kokosraspeln weiterverarbeitet. Die verbleibenden Koprareste dienen als Tierfutter.
Wirtschaftliche Bedeutung
Die Philippinen sind mit einer Jahresmenge von 1,4 Millionen Tonnen (1998) weltweit größter Kokosöl-Lieferant (Exportanteil 85 %) und stehen in einem harten Wettbewerb mit den Palmöl-Lieferanten Malaysia und Indonesien. Während z. B. im Dezember 1998 Kokosöl mit 770 US-$/t FOB (free on bord) gehandelt wurde, lag der Preis für Palmöl bei 625 US-$/t FOB.
Die Koprapreise sind auf dem Weltmarkt so niedrig, dass die Kokosbauern nicht allein von der Kopraproduktion leben können. Ein Kleinbauer kann auf seiner Farm in einer Größe von ca. 3 ha monatlich etwa 5000 Pesos (ca. 90 Euro, im Dez. 2001) erwirtschaften. Ein landloser Farmarbeiter verdient ca. 150 Pesos am Tag, das sind nicht einmal 3 Euro. Die Kokosbauern brauchen aber mindestens ein monatliches Einkommen von 145–180 Euro bzw. 8–10.000 Pesos, um über die offizielle Armutsgrenze zu kommen – erst dann könnten sie die Grundbedürfnisse des alltäglichen Lebens erfüllen. So könnte z. B. erst mit einer Verdopplung des durchschnittlichen Einkommens eine sechsköpfige Kokosbauern-Familie den Schulbesuch ihrer Kinder sicherstellen.