Konzil von Mailand (355)
Das Konzil von Mailand wurde von Kaiser Konstantius II während des Arianischen Streits 355 einberufen. Von den heutigen Kirchen wird es nicht anerkannt.Nachdem Athanasius von Alexandria sich weigerte, das Urteil des Konzil von Arles anzuerkennen, verlangten er und Papst Liberius ein neues Konzil, indem sie sich auf einen Kanon des Konzils von Serdica beriefen.
Konstantius ergriff die Gelegenheit, die Bischöfe des Westens stärker unter seine Kontrolle zu bringen und berief 355 in Mailand ein Konzil ein. Mailand war zu jener Zeit militärisch und politisch eine bedeutendere Stadt als Rom. So war es möglich, dass der Kaiser selbst beim Konzil anwesend war. Er machte auch eine halbherzige Geste um den Wunsch von Papst Liberius nach einem allgemeinen Konzil zu erfüllen, indem er eine Handvoll arianische Bischöfe aus dem Osten einlud.
Wie beim Konzil von Arles war der einzige Tagesordnungspunkt die Verurteilung von Athanasius. Eusebius von Vercilli schlug vor, dass die Bischöfe wenigstens eine Gelegenheit haben sollten, das Bekenntnis von Nicäa zu unterzeichnen, und Bischof Dionysius von Mailand hatte bereits Kopien davon für die Bischöfe angefertigt. Dieser Vorschlag führte zu Turbulenzen mit den arianischen Bischöfen, worauf Kaiser Konstantius das Konzil von der Kirche, wo sich die Bischöfe versammelt hatten, in seinen eigenen Palast verlegte, damit er ein Auge auf die Sache haben konnte.
Erbost über die westlichen Bischöfe, gab der die gleichen Kaiserlichen Befehle wie in Arles. Als einige Bischöfe einwandten, das sei aber kein "freies Konzil", habe der Kaiser getobt: "Genug mit dieser Narretei, mein Wille allein ist in dieser Angelegenheit kanonisches Gesetz. Die Bischöfe von Syrien sind nicht so widerspenstig, wenn ich Befehle gebe. Entweder ihr gehorcht, oder ihr geht in die Verbannung!" Darauf zog er sein Schwert und schwang es in der Luft, was die Bischöfe ziemlich verängstigte.
Die meisten unterzeichneten das Dokument mit der Verurteilung von Athanasius. Unter den wenigen, die es nicht taten, waren Eusebius von Vercilli, Lucifer von Cagliari und Dionysius von Mailand, die alle drei sofort ins Exil nach Phrygien deportiert wurden.
Siehe auch: Konzil von Sirmium, Konzil von Arles (353), Konzil von Beziers