Konversationsanalyse
Die Konversationsanalyse ist eine Forschungsrichtung, die zur Herausbildung der linguistischen Gesprächsanalyse beigetragen hat. Sie besitzt einen wissenschaftstheoretisch eigenständigen Standpunkt, indem sie konsequent voraussetzungsarme Techniken entwickelt hat. Sie entstand in den 1960er Jahren im Rahmen der ethnomethodologischen Soziologie in den USA und ist weniger linguistisch als sozialwissenschaftlich ausgerichtet. Die etwa zeitgleiche technologische Entwicklung von tragbaren Bandrekordern kam der Entwicklung der Disziplin sehr gelegen (Auer 1999).Prominente Vertreter der sind Harvey Sacks, Emmanuel Schegloff und Gail Jefferson, in Deutschland Peter Auer und Lorenza Mondada. In der Konversationsanalyse werden u.a. Alltagsgespräche im Hinblick auf Regeln und Verfahren untersucht, mit denen die Kommunikationspartner ihre Interaktion praktisch gestalten. Es steht immer das "Wie" des lokalen Verhaltens im Vordergrund: wie hat sie das gemacht? Was ist dann genau passiert? Die zu untersuchenden Gespräche werden sehr detailliert transkribiert und besonders in Hinblick auf ihren sequentiellen Charakter, d.h. als aufeinander folgende Äußerungen untersucht. Auch zeitliche Überlappungen, das interaktive Aushandeln von Rederechten und mikrokommunikative Einheiten (Verzögerungen, Partikel wie äh oder jaja) stehen im engen Interesse.