Kontinentale Tiefenbohrung
1987 wurde bei Windischeschenbach in der Oberpfalz (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) mit der Kontinentalen Tiefenbohrung (KTB) begonnen.
Sinn und Zweck des kontinentalen Tiefbohrprogramms, das viele wissenschaftliche Projekte umfasste, war die genaue Erforschung der Erdkruste. Da an dieser Bohrstelle vor 350 Millionen Jahren zwei frühere Kontinente zusammenstießen, erhoffte man sich neue Erkenntnisse. Die Erdkruste gilt hier als die am stärksten strukturierte in ganz Europa in einer der geologisch interessantesten Gegenden.
1988 wurde die Vorbohrung bei einer erreichten Tiefe von 4000 Metern abgeschlossen. Bei der darauf folgende Hauptbohrung erreichte man 1994 eine Tiefe von 9.101 Meter.
Die Bohrungen am KTB wurden 1994 eingestellt, aber die Auswertung dauert bis jetzt an. Heute (2004) ist das dort eingerichtete Geo-Zentrum und Tiefenobservatorium eine moderne öffentlichkeitswirksame Informations-, Bildungs- und Begegnungsstätte nicht nur für Geowissenschaftler. Diese wird nicht nur wissenschaftlich und schulisch sondern auch touristisch genutzt. Neben der noch immer dort stehenden weltweit größten Landbohranlage wird der Besucher bei Veranstaltungen und Sonderausstellungen über aktuelle geowissenschaftliche und geotechnische Themen informiert.