Konjunktion (Astronomie)
Als Konjunktion bezeichnet man den Aspekt, wenn ein Himmelskörper des Sonnensystems mit einem anderen Himmelskörper (innerhalb oder außerhalb des Sonnensystems) den gleichen Wert in Rektaszension (Konjunktion in Rektaszension) oder in ekliptikaler Länge (Konjunktion in Länge) haben. In beiden Fällen ist der Winkelabstand beider Himmelskörper minimal, es kann sogar in seltenen Fällen zu einer Bedeckung des entfernteren Himmelskörper durch den näheren kommen (Okkultation).
Konjunktionen zwischen den Planeten, den Planeten und hellen Sternen, den Mond und Planeten, sowie den Mond und hellen Sternen geben häufig einen hübschen Anblick ab. Sie sind daher in astronomischen Jahrbüchern aufgeführt. Besonders selten sind das Zusammentreffen von Jupiter und Saturn am Himmel, was man als Große Konjunktion oder Größte Konjunktion bezeichnet. Konjunktionen von Kleinplaneten oder der lichtschwachen Planeten Uranus, Neptun und Pluto mit hellen Planeten oder Fixsternen ermöglichen auch ungeübteren Beobachtern diese Objekte aufzusuchen, da der helle Planet oder Stern als Leitstern dienen kann. Stehen zwei Himmelskörper fast zur gleichen Zeit in Opposition zur Sonne, so kann es wegen der scheinbaren Schleifenbahnen der beteiligten Himmelskörper zu drei Konjunktionen innerhalb weniger Monate kommen. Man spricht hierbei von einer dreifachen Konjunktion. Solche Ereignisse sind zwischen den Planeten sehr selten. Die letzte derartige dreifache Konjunktion zwischen Mars und Jupiter fand 1980, zwischen Jupiter und Saturn 1981 und zwischen Mars und Satutrn 1945/46 statt, die nächsten derartigen Ereignisse treten erst wieder 2123 (dreifache Konjunktion Mars-Jupiter), 2238/39 (dreifache Konjunktion Jupiter-Saturn) und 2148 (dreifache Konjunktion Mars-Saturn) ein. Dreifache Konjunktionen zwischen Jupiter und Uranus und Jupiter und Neptun sind häufiger und werden 2009 bzw. 2010/11 zu beobachten sein. Steht ein Himmelskörper in Konjunktion zur Sonne, so hat er den maximalen Erdabstand und ist von einigen Ausnahmen (Merkur und Venus während eines Durchgangs oder Venus bei großen nördlichen oder südlichen Sonnenabstand) unsichtbar.
Für die Planeten Merkur und Venus wird im Zusammenhang mit Konjunktionen mit der Sonne der Begriff Obere Konjunktion und Untere Konjunktion verwendet. Stehen Merkur und Venus 'hinter' der Sonne, so stehen sie in oberer Konjunktion, stehen sie zwischen Sonne und Erde, so befinden sie sich in Unterer Konjunktion. Im Regelfall ziehen allerdings Merkur und Venus nördlich oder südlich der Sonne vorbei, nur wenn Merkur und Venus während ihrer Konjunktion in der Nähe des Bahnknotens (Schnittpunkt der Bahnebene des Planeten mit der Erdbahnebene) stehen, werden sie von der Sonne bei der oberen Konjunktion bedeckt (unbeobachtbar) oder ziehen bei einer unteren Konjunktion vor ihr vorbei (Merkurdurchgang, Venusdurchgang). Steht der Mond in Konjunktion mit der Sonne, so haben wir Neumond. Wie Merkur und Venus zieht der Mond meist nördlich oder südlich von der Sonne vorbei, nur, wenn der Mond in der Nähe seiner Bahnknoten steht, zieht er für Beobachter in manchen Gebieten der Erde vor der Sonne vorbei. In diesen Gebieten findet eine Sonnenfinsternis statt. Bei Planeten außerhalb der Erdbahn gibt es nur eine Form der Konjunktion zur Sonne, bei der der Planet 'hinter' der Sonne steht und den größten Erdabstand erreicht. Planeten außerhalb der Erdbahn erreichen ihre beste Sichtbarkeit zum Zeitpunkt der Opposition.
Siehe auch: Astronomie