Komplexe Systeme
Komplexe Systeme sind Systeme, welche sich der Vereinfachung verwehren und vielschichtig bleiben.
Komplexe Systeme zeigen eine Reihe von Eigenschaften (Auswahl):
- Kleine Störungen des Systems oder minimale Unterschiede in den Anfangsbedingungen führen rasch zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen (Schmetterlingseffekt, Phasenübergänge).
- Im Gegensatz zu lediglich komplizierten Systemen, zeigen komplexe Systeme Emergenz. Es kann also aus den Teilen nicht auf das Ganze geschlossen werden.
- Die Reichweite der Wechselwirkung zwischen den Teilen des Systems (Systemkomponenten) ist meist gering (lokal).
- Die Wirkzusammenhänge der Systemkomponenten sind im allgemeinen nichtlinear.
- Komplexe Systeme sind üblicherweise offene Systeme. Sie stehen also im Kontakt mit ihrer Umgebung und befinden sich fern vom thermodynamischen Gleichgewicht.
- Dadurch können sie die Fähigkeit zur Selbsorganisation und zur Selbststabilisierung oder Homöostase entwickeln.
- Sie sind also in der Lage Informationen zu verarbeiten bzw. zu lernen.
- Die meisten komplexen Systeme weisen so genannte Attraktoren auf, d. h. dass das System unabhängig von seinen Anfangsbedingungen bestimmte Zustände oder Zustandsabfolgen anstrebt, wobei diese Zustandsabfolgen auch chaotisch sein können; dies sind die "seltsamen Attraktoren" der Chaostheorie.
- Komplexe Systeme zeigen Pfadabhängigkeit: Ihr zeitliches Verhalten ist nicht nur vom aktuellen Zustand, sondern auch von der Vorgeschichte des Systems abhängig.
Siehe auch: Komplexität,
Chaostheorie,
Komplexe Adaptive Systeme