Kolonisation
Der Begriff Kolonisation bezeichnet den Prozess der Gründung und Entwicklung von Kolonien.
Table of contents |
2 Ursachen für Kolonisation 3 Geschichte der Kolonisation |
Es gab u.a. die Kolonisation
Einordnung
Kolonisationen gibt es seit der frühesten Geschichte. Eine Kolonisation war mit zahlreichen Begleiterscheinungen verbunden.
Kolonisation ist von Kolonialismus als Herrschaftsprinzip zu unterscheiden.
Ursachen für Kolonisation
Kolonisation kann verschiedene Gründe haben. Zu Zeiten, in denen der Handel unsicher war, war oft Ressourcenknappheit eine Hauptursache. Man benötigte direkten Zugriff auf Ressourcen im fremden Gebiet. Damit ging oft die Überbevölkerung eines Landstriches einher. Ein weiterer Grund war die Suche nach Macht und Wohlstand, ohne dass eine zwingende Notwendigkeit gegeben wäre. Weiterhin gab es oft Kolonisation aufgrund von religiöser und politischer Verfolgung. Im 19. Jahrhundert, mit dem Aufkommen der Nationalstaaten kam als weiterer Grund das Expansionsstreben von Nationen hinzu. Kolonien waren Prestigeobjekte. Diese Art der Kolonisation aus reinem Expansionsstreben bezeichnet man als Imperialismus.
Geschichte der Kolonisation
Antike
In der Antike gab es drei hauptsächliche Kolonialmächte: Die Phönizier, die Griechen und die Römer. Während die ersten beiden meist lokal begrenzte Städte gründeten und mit der ansässigen Bevölkerung vornehmlich Handel trieben, war die römische Kolonisation (wenn man überhaupt von einer solchen sprechen kann) darauf ausgerichtet, ganze Landstriche zu unterwerfen.Phönizische Kolonisation
Anfang des 1. Jahrtausend v. Chr machte sich in Phönizien Ressourcenknappheit bemerkbar. Phönizische Händler begannen an der nordafrikanischen Küste Niederlassungen zu errichten. Später stoßen sie bis zur Straße von Gibraltar vor. Bekannteste Gründung war die Stadt Karthago im heutigen Tunesien. Karthago selbst sollte mehrere Jahrhunderte lang führende Macht im westlichen Mittelmeerraum bleiben.Griechische Kolonisation
Bei den Griechen gab es in der Antike mehrere Kolonisationsbewegungen:
Mittelalter
Aufgrund häufiger Kriege, dem Fehlen einer zentralen Macht und einem durch Krankheit und Armut bedingten Bevölkerungsschwund war im Mittelalter bis auf wenige Ausnahmen kein Interesse an einer Kolonisation gegeben.
Die Normannen
Die Wikinger, die in Skandinavien lebten, waren die einzige "Kolonialmacht" des Mittelalters. Aufgrund des Mangels an Ackerboden in Norwegen ließen sich viele Wikinger als "Normannen" in Irland und Britannien, in der Normandie und sogar auf Sizilien nieder. Um 900 wurde von Norwegen aus Island besiedelt. Um das Jahr 1000 wurde unter der Führung des verbannten Erik_der_Rote Grönland in Besitz genommen. Sein Sohn Leif Eriksson drang sogar nach Nordamerika, das er Vinland nannte, vor. Widerstand der Indianer stoppte aber die Expansion.
Der deutsche Orden
Im späten Mittelalter waren es die deutschen Ordensritter, die im Baltikum Städe gründeten und auf diese Weise die deutsche Sprache und Kultur in den Osten trugen. Siehe auch unter Ostdeutsche Kolonisation.
Zeitalter der Entdecker
Im ausgehenden Mittelalter entdeckte Europa sein Interesse für fremde Länder. Es dürften vor allem wirtschaftliche und religiöse Gründe eine vorrangige Rolle gespielt haben. Marco Polo, ein venezianischer Kaufmann, hat mit seiner Chinareise im 13. Jahrhundert das Zeitalter der Entdeckungen eingeleitet. Zwar ist die Authentizität seiner Reiseberichte umstritten, trotzdem waren die Erzählungen über China Inspiration für spätere Zeiten. Vor allem der Mangel an Gewürzen und eine zunehmende Behinderung des Handels mit dem Orient veranlassten dann im 14. Jahrhundert die Portugiesen, einen Seeweg nach Indien zu suchen. König Heinrich der Seefahrer stattete eine Reihe von Expeditionen aus, die sich an der Westküste Afrikas vorschifften. Die ersten Niederlassungen entstanden daher auch als portugiesische Handels- und Nachschubsposten auf den Inseln vor Afrika (Madeira, Azoren).
Siehe auch: Kolonialismus, Kolonie, Liste von KolonienZeitalter des Imperialismus