Kolonialstil
Mit Kolonialstil bezeichnet man in erster Linie jenen Baustil, der in Nordamerika vom frühen 18. Jahrhundert bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts gepflegt wurde. Er verwendet zeitgenössische Architekturmotive insbesondere des Klassizismus mit den Möglichkeiten des Landes.Besondere Kennzeichen bei den Bauten vermögender Pflanzer und Händler sind die Verwendung einheimischer Materialien wie Holz anstelle von Marmor für Säulen und Pfeiler. Die Eingänge kopieren oft eine antike Eingangshalle mit Portikus oder Attika, um somit die Paläste englischer Landadeliger zu imitieren. Dadurch könnte man sie auch als die Bauten typischer Neureicher bezeichnen.
Selbst das so genannte Weiße Haus ist im grunde genommen im Kolonialstil erbaut worden. Auch Mount Vernon ist ein gutes Beispiel.
Manche Autoren benutzen den Begriff auch für die Bauten der Spanier und Portugiesen in der Karibik, Mittel- und Südamerika, verkennen aber, dass diese Gebäude (meist Sakralgebäude) des 16 und 17. Jahrhunderts oft in reinem Barock bzw. strenger Renaissance erbaut wurden.