Kokerei
In einer Kokerei wird aus Kohle Koks erzeugt. Dies geschieht durch das Erhitzen der Kohle in einer Koksbatterie unter Luftabschluss.Es gibt zwei Arten von Koksbatterien (so werden die Anlagen genannt, in denen die Kohle zu Koks umgewandelt wird):
- Kleinraum-Batterien
- Großraum-Batterien
Diese unterscheiden sich durch den Aufbau der Kokskammern. In einer Kleinraum-Batterie wird die Kohle in vielen einzelnen kleinen Kammern erhitzt, wogegen es in einer Großraum-Batterie nur eine große Kammer gibt.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Prozessführung ist die Art des Kokslöschens. Aus den Kammern muss nämlich der glühende Koks ausgestoßen und dann rasch auf Umgebungstemperatur gebracht werden da er sonst verbrennen würde.
Diese Abkühlung kann auf folgende Arten geschehen:
- Wasserlöschung
- Stickstofflöschung
Kokserzeugung am Beispiel einer Kokerei in Linz/Österreich:
Das Werk ist ein so genanntes integriertes Hüttenwerk. Am Standort werden alle wesentlichen Rohstoffe für die Eisenherstellung selbst erzeugt, darunter auch der Koks. In insgesamt 4 Hochöfen wird das Roheisen gewonnen, dieses wird anschließend in den Konvertern des Stahlwerkes zu Rohstahl umgewandelt. Aus dem Rohstahl werden Brammen gegossen, die dann zu Blechen gewalzt werden. Die Kokerei ist damit ein zentraler Teil des integrierten Hüttenwerkes.
Die Kohle wird per Schiff oder Bahn zu den offenen Lagerplätzen gebracht. Aus den Lagern wird sie nach der Abscheidung von Metallstücken, Holzstücken und anderen Fremdstoffen über Förderbänder zu den Sortenbunkern transportiert. In den Sortenbunkern wird die Kohle getrennt nach verschiedenen Qualitätsmerkmalen bevorratet.
Durch Zusammenmischen der verschiedene Kohlesorten werden Mischungen eingestellt, die sodann in der Hammermühle zerkleinert werden.
Durch das Mischen und Zerkleinern wird eine möglichst hohe und gleichmässige Kohlequalität erreicht. Nach dem Mahlvorgang wird die Kohle noch gesiebt und mit Förderbändern in den Kohleturm der Koksbatterie befördert.
Aus dem Kohleturm wird der Füllwagen mit dem fertigen Kohlegemisch beladen zum Weitertransport und Befüllung der Kokskammern.
In den Kammern wird die Kohle auf ca. 1.000 °C erhitzt, so dass nach ca. 8 Stunden Koks entsteht. Dieser glühende Koks wird mit Druckmaschinen aus den Kammern ausgestoßen und über eine Koksüberleitmaschine in Waggons gefüllt. Eine Lok befördert den glühenden Koks in einen Löschturm, in dem dieser mit Wasser gelöscht wird.
Nach diesem Vorgang wird der Koks zu Lagerplätzen gebracht, von wo er anschliessend zu den Verbrauchen weiter transportiert wird. Die größten Verbraucher in einem Stahlwerk sind in der Regel die Hochöfen.