Kołobrzeg
Die Stadt Kołobrzeg (Aussprache etwa wie "Kouobscheg"; auf deutsch: Kolberg) - ein Sol- und Kurbad - liegt in der Woiwodschaft Westpommern in Polen. Kołobrzeg befindet sich beiderseits der Flussmündung der Persante (polnisch: Parsęta) an der Ostsee. Die etwa 50 000 Einwohner leben vorwiegend vom Tourismus und der Fischereiwirtschaft.
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Archäologischen Untersuchungen zufolge besteht bereits zwischen dem 7. und dem 8. Jahrhundert eine Siedlung, die der Ausbeutung der Salzquellen an der Mündung der Persante dient. Im Jahr 1000 wird Kolberg zuerst in einer Chronik des Bischofs Thiemar von Merseburg als Sitz eines Bistums unter dem Namen salsa Cholbergiensis erwähnt. Bischof ist Reinbern aus Sachsen.
1255 erhält Kolberg das Stadtrecht nach dem Lübischen Recht. Die Bürger leben vorwiegend vom Seehandel, dem Salzabbau und der Fischerei. 1300 wird mit dem Bau der Hauptkirche, dem heutigen Kolberger Dom, begonnen. 1361 tritt Kolberg der Hanse bei und verbleibt in ihr bis zum Jahre 1610. In dieser Blütezeit der Stadt sind die Salzproduktion, der Salzhandel und der Fischfang die Haupteinnahmequellen Kolbergs.
Im 17. Jahrhundert entvölkert sich Kolberg durch den Dreißigjährigen Krieg und seine Auswirkungen. In der Folgezeit wird die Festung Kolberg mehrfach belagert, zuletzt 1807 durch die Truppen Napoleonss.
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress
gehörte die Stadt Colberg (damalige Schreibweise) 1816 zum Kreis Fürstenthum im Regierungsbezirk Cöslin (seit den 1920er Jahren: Köslin) in der preußischen Provinz Pommern. Mit Auflösung des Kreises Fürstenthum zum 1. September 1872 wurde Colberg Sitz des Landrates für den neuen Kreis Colberg-Cörlin.
Das 19. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch einen langen wirtschaftlichen Aufschwung und die Entwicklung Kolbergs zu einem See-, Moor- und Solebad. 1872 wird die Festung auf kaiserliche Anordnung aufgehoben. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die etwa 40 000 Einwohner große Stadt einerseits prosperierender Badeort, andererseits Sitz von Heeresleitungsabteilungen mit zahlreichen Kasernen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Name Colberg in Kolberg geändert. Am 1. Mai 1920 verließ die Stadtgemeinde Kolberg den Kreis Kolberg-Körlin und bildete seitdem einen eigenen Stadtkreis.
Bei den Kämpfen um die Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegss wird Kolberg zu 90 Prozent zerstört. Nach der Vertreibung leben im Mai 1945 noch etwa 2200 Deutsche in Kolberg. Die neu hinzuziehenden polnischen Bürger Kołobrzegs müssen die vollständig zerstörte Infrastruktur neu aufbauen.
1950 leben etwa 7000 Menschen hier, 1960 sind es bereits 17 000. Ab 1975 erfolgt eine Wende in der Kolberger Baupolitik. Statt größerer Plattenbauten entstehen nun wieder vorwiegend kleinere Häuser auf dem alten, historischen Straßenraster.
Geschichte
Sehenswürdigkeiten
Personen
Siehe auch: Liste von Schlachten