Knud Rasmussen
Knud Rasmussen (1879-1933) war einer der bedeutendsten Polarforscher. Er wurde in Ilulissat, West-Grönland, am 7. Juni 1879 als Sohn des Pastors und Sprachforschers Vilhelm Rasmussen und seiner Frau Sofie Louise Rasmussen, einer typischen Grönländerin mit dänischen und Inuit-Vorfahren, geboren. Bereits als kleiner Junge war er ein auch für grönländische Verhältnisse ausgezeichneter Hundeschlittenfahrer. Ein bekanntes Zitat von ihm ist: "Gib mir Schnee, gib mir Hunde, und den Rest kannst Du behalten". Sein grönländischer Spitzname war Kunuunguak. Auch im Kajakfahren war er ein Meister.1910 gründete er die Forschungs- und Missionsstation Thule (Kap York bei Uummannaq), die Ausgangpunkt seiner Expeditionen wurde.
Finanziert durch Spenden von Inuit führte Rasmussen zwischen 1912 und 1933 sieben Expeditionen nach Nordgrönland und in die arktischen Gebiete Kanadas und Alaskas durch. Ziel war neben der geographischen Forschung vor allem auch die Erforschung der Inuit-Kultur und die Förderung des Zusammenhalts der Inuit in den verschiedenen Staaten. Auch die Inuit Circumpolar Conference (ICC), die Gesamtkonferenz aller Inuit, geht letztlich auf das Wirken von Knud Rasmussen zurück.
Auch als Schriftsteller war Rasmussen bedeutend. Einige seiner Bücher sind
- Min rejsedagbog (Mein Reisetagebuch), 1915
- Myter og sagn på Grønland (Mythen und Sagen auf Grönland), 1921-25
- Fra Grønland til Stillehavet (Von Grönland bis zum Stillen Ozean), 1925-26.
- Den store slæderejse (Die große Schlittenreise), 1932
Auch Filmgeschichte schrieb Knud Rasmussen. So war er Schirmherr des Leni Riefenstahl-Films "SOS Eisberg", Regie: Arnold Fanck, der als erster Spielfilm die besondere Schönheit der Eislandschaften Grönlands zeigte.
In Knud Rasmussens Geburtshaus befindet sich heute das Ilulissat Museum, das insbesondere auch an diesen berühmtesten aller Grönländer erinnert.