Knorr (Schiff)
Die Knorr war der Schiffstyp, mit dem die Wikinger zur Landnahme auf den nordatlantischen Inseln aufbrachen, und sie war der Lastesel, auf dem sie ihre Handelsware über die Meere beförderten. Die beiden großen Nachteile dieses Typs bestanden darin, dass das Schiff langsam war und weder Besatzung noch Ladung Schutz bot. Die Qualitäten dieses Typs hat ein Nachbau, die 'Saga Siglar', mit einer Weltumsegelung in den Jahren 1984-1986 eindruckvoll unter Beweis gestellt.Die großen Transatlantikfahrten wurden nicht mit den Langschiffen unternommen, sondern mit eben diesen sogenannten Knorren.
Entsprechende Funde sind erst in den 1960er bzw. 1980er Jahren auf dem Schiffsfriedhof von Skuldelev bzw. im Hafen von Haithabu gemacht worden. Kürzer als das Langschiff, dafür aber breiter, hochbordiger und insgesamt stämmiger gebaut, konnte eine Knorr enorme Lasten (Skuldelev I bis zu 24 Tonnen) tragen. Der zentrale Frachtraum nahm fast die Hälfte des Schiffes ein; vorn und achtern gab es erhöhte Plattformen. Sie fuhr fast ausschließlich unter Segeln, zwei bis vier Riemenpaare dienten zum Manövrieren in engen Gewässern oder Hafeneinfahrten.