Knaus-Ogino-Verhütungsmethode
Die Knaus-Ogino-Methode, auch Kalendermethode genannt, ist die älteste und unsicherste Methode zur natürlichen Familienplanung.Sie ist benannt nach dem Österreicher Hermann Knaus und dem Japaner Kjasaku Ogino, die diese Methode auf dem Gynäkologenkongress in Leipzig im Mai 1928 zum ersten Mal vorstellten.
Bei der Knaus-Ogino-Methode wird die Zykluslänge erfasst und daraus der Tag des voraussichtlichen Follikelsprungs berechnet.
Die Methode hat auch den Spitznamen Katholiken-Roulette oder römisches Roulette, da sie sehr unsicher ist, aber von Papst Pius XII am 29. Oktober 1951 in einer Rede vor Mitgliedern des katholischen italienischen Hebammenverbandes als einzige Methode der Empfängnisverhütung für tolerabel und anwendbar erklärt wurde. Zwar sei grundsätzlicher Zweck der Ehe die Zeugung von Nachkommen und alle Verhütungsmethoden daher von Übel, bei gewichtigen Gründen körperlicher oder seelischer Natur könne diese Methode aber hingenommen werden, da Enthaltsamkeit in der fruchtbaren Zeit nicht in die natürlichen Abläufe eingreife.
Die Schwäche der Methode liegt darin, dass von vergangenen Zyklen auf den aktuellen Zyklus geschlossen wird, der Follikelsprung jedoch 14 Tage vor der nächsten Menstruation erfolgt und die präovulatorische Zyklusphase z.B. durch Stress, Ortsveränderungen und Erkrankungen variieren kann, so dass die Berechnung oft fehlerhaft ist.
Bei der Knaus-Ogino-Methode werden keine körperlichen Veränderungen wie die des Muttermundschleims oder der Basaltemperatur beachtet, die weitere Hinweise auf die Fruchtbarkeit im aktuellen Zyklus geben. Daher kann sie nicht zur Empfängnisverhütung, sondern allenfalls umgekehrt bei Kinderwunsch zur "Eingrenzung" des Empfängniszeitraums empfohlen werden.
Im Gegensatz zur Kalendermethode stehen die modernen Beobachtungsmethoden der natürlichen Familienplanung: Sie beziehen die Körperzeichen der Fruchtbarkeit im aktuellen Zyklus mit ein.
Siehe auch: symptothermale Methode
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