Klemens III. (Gegenpapst)
Klemens III. (eigentlich Wibert von Ravenna oder Guibert von Ravenna) war Gegenpapst vom Jahre 1084 bis 1100.Wibert, zwischen 1020 und 1030 geborener Sohn des Markgrafen Gerard von Canossa. Auf Betreiben der Kaiserin Agnes wurde er als Nachfolger Gunthers von Bamberg zum Kanzler für Italien ernannt. Kaiser Heinrich IV erhob ihn 1072 zum Erzbischof von Ravenna. Er erhielt 1073 von Papst Alexander II die Weihe. Wibert schloss sich aufgrund seiner Abneigung gegen die Politik Papsts Gregors VII dessen Gegnern an und wurde 1070 von seinem Amt suspendiert. Im Streit zwischen Gregor VII und Heinrich IV stellte er sich auf die königliche Seite und wurde daraufhin exkommuniziert und 1078 gebannt.
Die Synode zu Brixen wählte ihn am 25.6.1080 zum Gegenpapst. Der Kaiser zog 1081 nach Italien und erlangte nach zweijähriger Belagerung Zugang zur Stadt Rom. Wibert wurde am 24.3.1084 in der Laterankirche zu Rom als Klemens III. inthronisiert und krönte am 31.3.1084 Heinrich IV zum Kaiser.
Das deutsche Episkopat erkannte auf Synode zu Mainz ihn im April 1085 als rechtmäßigen Papst an. 1089 widerrief er auf einer Synode zu Rom die Exkommunikation Heinrich IV und widersprach verschiedenen von den Gregorianern behaupteten Positionen und forderte die Beseitigung der Simonie und des Zölibats. Klemens' moralische Integrität wurde auch von seinen Gegnern anerkannt. Im Jahre 1096 vertrieben ihn die Normannen aus Rom.
Klemens III. hat bis zu seinem Tode im Jahre 1100 seinen Anspruch auf den Stuhl Petri aufrechterhalten. Nach seinem Tode wählten seine Anhänger Theodoricus zu dessen Nachfolger.