Kleingarten
Der Kleingarten, auch Schrebergarten, bezeichnet ein Gartengrundstück, meist entlang von Bahnlinien, das Stadtbewohnern den Anbau von Gemüse und Erholung in der Natur erlaubt. Die von den Gemeinden pachtbaren Grundstücke werden auch als Grabeland bezeichnet.Die Kleingartenbewegung geht auf Dr. Daniel Gottlob Moritz Schreber zurück, ein Arzt und Reformpädagoge, der sich 1836 in Leipzig niederließ und 1844 die dortige orthopädische Heilanstalt übernahm. In seinen Schriften beschäftigte er sich vor allem mit der Gesundheit der Kinder und den Folgen des Stadtlebens
- "Die Eigenthümlichkeiten des kindlichen Organismus im gesunden und kranken Zustande" 1839
- "Der Hausfreund als Erzieher und Führer zu Familienglück und Menschenveredelung" 1861
- "Die ärztliche Zimmergymnastik" von 1855 wurde zum Bestseller
1864 gründete der Leipziger Pädagoge und Schuldirektor Dr. phil. E. I. Hauschild den "Schreberverein", den er nach seinem verstorbenen Kollegen und Mitstreiter benannte. Er pachtete eine Spielwiese und legte dort kleine Blumengärten an, die von Schulkindern bepflanzt und gepflegt werden sollten. Bald gingen diese Gärtchen in die Obhut der Eltern über und 1869, als die Initiative bereits rund 100 Parzellen umfasste, gab sie sich eine Vereinssatzung. Geräteschuppen, Lauben und Zäune wurden errichtet, und 1891 waren bereits 14 weitere Schrebervereine in Leipzig gegründet worden.