Kirchturm
Ein Kirchturm ist der zu einem Kirchengebäude gehörende Turm.Im traditionellen Verständnis hat ein Kirchturm mehrere Funktionen:
- Blickfang
- Hinweis auf die vertikale Dimension
- Markierung von Ortszentrum (bzw. Kirchplatz) und Ortsbild
- Architektonische Ergänzung des Kirchenbaus, Ost-West-Achse
- Betonung der Himmelsrichtungen
- Träger von Turmuhr und Glocken
- Symbolik der Turmspitze (Kreuz, Hahn)
- Aussichtsplattform zur Beobachtung (Feinde, Feuer) ders Türmers
- Teil der Stadtbefestigung in kleineren Städten
Der Turm steht meist an der Westseite der Kirche und stellt den Eingangsbereich dar. Als Gegenstück zur Ostseite (Sonnenaufgang als Symbol für Christus) symbolisiert er in mittelalterlichen Bauten häufig die Abwehr schädlicher Einflüsse. Als Westwerk wurde er in der Romanik stark und "wehrhaft" ausgebaut, was bei Doppeltürmen noch deutlicher betont ist.
In der Gotik befindet sich der Turm auch an der Südseite oder findet im Norden sein Gegenstück. Als Portal im Westen wurde er häufig mit Fresken ausgeschmückt oder als Durchgang zum Friedhof gestaltet. Moderne Bauten haben meist schlichte oder abgesetzte Turmformen - ähnlich dem Campanile (Glockenturm) der südlichen Länder.
Die Formen des Turmdachs sind vielfältig: Satteldach, Walmdach, Spitzhelm, Rhombenhelm, Haube, Zwiebeldach, Kuppeldach, Schindeldach, Laterne, Eckpilaster, Treppengiebel, Pyramide u.v.m.
Für Geodäten sind die Kirchtürme ideale Festpunkte, die eindeutig zuzuordnen und leicht verfügbar sind. Seitlich des Eingangs befindet sich oft ein Turmbolzen, der als stabiler Nivellementpunkt dienen kann.
Siehe auch
Gotteshaus, Liste der höchsten Kirchtürme der Welt, Turm (Bauwerk), Wehrkirche
Weblinks