Kiel
Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Kiel. Weiteres siehe: Kiel (Begriffsklärung).
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 114 km² |
Einwohner: | 232.613 (30.6.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 2.016 Einwohner/km² |
Höhe: | 14 m ü. NN |
Vorwahl: | 0431 |
Postleitzahl: | 24000-24159 (alt: 2300) |
Geografische Lage (Rathausturm): | 10º 08' östlicher Länge, 54º 19' nördlicher Breite |
KFZ-Kennzeichen: | KI
|
Gemeindeschlüssel: | 01 0 02 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 18 Ortsbezirke mit 30 Stadtteilen |
Adresse der Stadtverwaltung: | Fleethörn 9 24103 Kiel |
Webseite: | www.kiel.de |
E-Mail: | rathaus@LHStadt.kiel.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin: | Angelika Volquartz (CDU) |
Stadtpräsident: | Dr. Arne Wulff (CDU) |
Regierende Parteien: | CDU/Bündnis 90/Die Grünen |
Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel ist eine kreisfreie Stadt im Osten des Landes an der Ostsee (Kieler Förde). Sie ist die größte Stadt sowie, neben Lübeck und Flensburg, eines der drei Oberzentren des Bundeslandes. Ferner ist Kiel eine traditionsreiche Universitätsstadt mit starkem Bezug zum Meer in den Bereichen Marine, Schiffbau, Segeln, Meeresforschung. Nächst gelegene größere Stadt ist die Freie und Hansestadt Hamburg, ca. 87 km südwestlich.
Die Einwohnerzahl der Stadt Kiel überschritt im Zuge des Ausbaus als Reichskriegshafens um das Jahr 1900 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Kiel ist einer der wichtigsten Naturhäfen an der Ostsee an der Kieler Förde. Durch Kiel verläuft die Wasserscheide von der Nordsee zur Ostsee. So berührt ebenso wie die Schwentine der Fluss Eider, der in die Nordsee mündet, Kieler Stadtgebiet, außerdem endet der Nord-Ostsee-Kanal im Stadtteil Kiel-Holtenau. Die Umgebung Kiels ist von Moränenhügeln geprägt und geht direkt in die Holsteinische Schweiz über.
Folgende Gemeinden grenzen an die Stadt Kiel (sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten, an der Ostküste der Kieler Förde, genannt):
Kreis Plön: Mönkeberg, Schönkirchen, Klausdorf und Raisdorf (alles amtsfreie Gemeinden) sowie Pohnsdorf, Honigsee und Boksee (alle Amt Preetz-Land)
Das Stadtgebiet Kiels ist in 30 Stadtteile eingeteilt. Meistens bilden ein oder mehrere Stadtteile zusammen einen der insgesamt 18 Ortsbezirke mit je einem Ortsbeirat. Diese Gremien werden von der Ratsversammlung (Gemeinderat) der Gesamtstadt nach jeder Kommunalwahl neu bestimmt und sind zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Sie können auch Anträge, die den Stadtteil betreffen, an die Ratsversammlung stellen, damit diese dort beraten bzw. beschlossen werden.
Die Ortsbezirke mit ihren zugehörten Stadtteilen und deren amtlicher Nummer:
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste das Stadtgebiet von Kiel incl. Hammer eine Fläche von insgesamt 1.997 ha. Ab 1869 wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen in die Stadt Kiel eingegliedert:
Geografie
Nachbargemeinden
Kreis Rendsburg-Eckernförde: Flintbek (Amt Flintbek), Molfsee und Mielkendorf (Amt Molfsee), Melsdorf und Ottendorf (Amt Achterwehr), Kronshagen (amtsfreie Gemeinde), Neuwittenbek und Felm (Amt Dänischer Wohld), Altenholz (amtsfreie Gemeinde) und Dänischenhagen (Amt Dänischenhagen)Stadtgliederung
Geschichte
Eingemeindungen
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
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1869 | Brunswik | 277 |
1893 | Wik | 560 |
1901 | Gaarden-Ost | 311 |
1909 | Projensdorf | 229 |
1910 | Gaarden-Süd | 618 |
1910 | Hassee | 369 |
1910 | Ellerbek | 89 |
1910 | Wellingsdorf | 420 |
1910 | Hasseldieksdamm | 293 |
1922 | Holtenau | 515 |
1922 | Pries | 376 |
1922 | Friedrichsort | 132 |
1923 | Kronsburg | 69 |
1924 | Neumühlen-Dietrichsdorf | 400 |
1939 | Elmschenhagen | 655 |
1958 | Suchsdorf | 760 |
1959 | Schilksee | 606 |
1963 | Mettenhof | 158 |
1970 | Russee | 398 |
1970 | Meimersdorf | 766 |
1970 | Moorsee | 557 |
1970 | Wellsee | 501 |
1970 | Rönne | 479 |
Jahr | Einwohnerzahlen |
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1300 | ca. 1.000 |
1450 | ca. 2.000 |
1750 | ca. 4.000 |
1834 | 11.620 |
1. Dezember 1875 ¹ | 37.246 |
1. Dezember 1890 ¹ | 69.172 |
2. Dezember 1895 ¹ | 85.666 |
1. Dezember 1900 ¹ | 107.938 |
1. Dezember 1910 ¹ | 211.627 |
16. Juni 1925 ¹ | 213.881 |
16. Juni 1933 ¹ | 218.335 |
17. Mai 1939 ¹ | 275.479 |
13. September 1950 ¹ | 257.455 |
6. Juni 1961 ¹ | 273.284 |
27. Mai 1970 ¹ | 271.719 |
30. Juni 1975 | 263.000 |
30. Juni 1980 | 250.400 |
30. Juni 1985 | 245.300 |
27. Mai 1987 ¹ | 237.767 |
30. Juni 1997 | 242.300 |
31. Dezember 2003 | 229.901 |
¹ Volkszählungsergebnis
Die Bevölkerung der Stadt Kiel gehörte anfangs zum Erzbistum Bremen bzw. dessen Suffragan-Bistum Schleswig. Ab 1526 wurde durch den Landesherrn die Reformation eingeführt. 1534 mussten die Katholiken auf die einzige Pfarrkirche der Stadt (daneben gab es noch eine weitere Kirche) verzichten. Bereits vier Jahre zuvor war das Franziskanerkloster in Kiel geschlossen worden. Danach war Kiel über eine lange Zeit eine protestantische Stadt, die zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holstein gehörte, welche sich 1977 mit anderen Landeskirchen zur Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche vereinigte. Heute gehören die Kirchengemeinden der Stadt - sofern sie nicht Mitglied einer Freikirche sind - zum Kirchenkreis Kiel innerhalb des Sprengels Holstein-Lübeck.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Im Jahre 1891 wurde die erste katholische Pfarrkirche seit der Reformation erbaut. Die Gemeindeglieder Kiels gehörten zum damals bestehenden "Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen". 1930 wurde das Gebiet Schleswig-Holsteins aufgrund des Preußischen Konkordates von 1929 dem Bistum Osnabrück eingegliedert. Aus den nördlichen Gebieten dieses Bistums entstand 1993 das neue Erzbistum Hamburg, zu dem die Stadt Kiel nunmehr gehört. Offiziell errichtet wurde das Erzbistum Hamburg allerdings erst am 7. Januar 1995. Die Pfarrgemeinden der Stadt Kiel gehören innerhalb der Erzdiözese Hamburg zum Dekanat Kiel.
Heute ist die Bevölkerung Kiels zu ca. 48% evangelisch und zu 7% katholisch. Insgesamt gibt es 36 evangelische und 12 katholische Kirchen.
Die jüdische Gemeinde wurde durch die Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus ausgelöscht.
Vorsitzender des Rates war der Bürgermeister. Später gab es auch mehrere Bürgermeister. Nach dem Übergang an Preußen wurde in ganz Schleswig-Holstein 1867 die preußische Städteordnung eingeführt. An der Spitze der Stadt stand dann ein Oberbürgermeister.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schleswig-Holstein Teil der britischen Besatzungszone. Die Militärregierung führte 1946 eine zweigleisige Verwaltungsspitze ein. Danach gab es zunächst einen Oberbürgermeister als Vorsitzenden des Rates und daneben einen Oberstadtdirektor als Leiter der Verwaltung. Die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung von 1950 übertrug dem Leiter der Verwaltung jedoch wieder den traditionellen Titel Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister und führte für den Vorsitzenden des Rates bei größeren Städten - so auch in Kiel - die neue Bezeichnung Stadtpräsident ein.
Kiels derzeitige Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz (CDU) wurde 2003 direkt gewählt und ist die erste Frau in diesem Amt in der Geschichte der Stadt.
Die CDU stellt derzeit mit 24 Räten die größte Fraktion im Stadtrat. Die SPD stellt 18 Räte, Bündnis 90/Die Grünen 7, wodurch die CDU keine Mehrheit hat. Daher wurde im Juni 2003 ein Kooperationsvertrag zwischen der CDU und den GRÜNEN geschlossen.
Stadtoberhäupter 1867-1946
Religionen
Politik
An der Spitze der Stadt Kiel stand ursprünglich ein Vogt, der vom Landesherrn eingesetzt wurde. Daneben gab es schon sehr früh einen Rat, der nach 1315 immer mehr die tatsächliche Macht in der Stadt ausübte. Der Gemeinderat in Kiel wird heute als Ratsversammlung bezeichnet.
Vorsitzende des Rates seit 1946
Leiter der Verwaltung seit 1946
Wappen
Das Wappen der Stadt Kiel ist das sog. "holsteinische Nesselblatt" in Silber auf rot, mit einem schwarzen Boot. Das silberne Nesselblatt auf rotem Grund ist das Wappen der Schauenburger. Die Stadtflagge ist rot mit dem weißen Nesselblatt und darauf das schwarze Boot.Städtepartnerschaften
Kiel unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Wirtschaft und Infrastruktur
Kiel ist ein Dienstleistungsstandort. In diesem Sektor sind 78,5% aller Bediensteten in Kiel beschäftigt, 21,4% sind im produzierenden Gewerbe (sekundärer Sektor) beschäftigt und 0,2% in der Landwirtschaft (primärer Sektor).
Wie ein Blick auf die von großen Portalkränen geprägte Kieler Skyline offenbart, ist Kiel ein wichtiger Standort von Werften. Ansonsten befinden sich in Kiel Maschinenfabriken und weitere Industrie, wie EDV-/Büromaschinenfertigung.
Verkehr
Kiel ist vor allem ein Verkehrsknotenpunkt für den Fährverkehr nach Oslo (Norwegen), Göteborg (Schweden), Klaipeda (Litauen),Tallinn (Estland), Turku (Finnland) und nach Kaliningrad und Sankt Petersburg (beide Russland). In Kiel endet der Nord-Ostsee-Kanal. Durch die Förde sind Ost- und Westteil der Stadt zum Teil getrennt. Eine Fördeschiffahrt ermöglicht das Überqueren der Förde.
Von Kiel führen die beiden Bundesautobahnen A 210 und A 215 auf die A 7 Hamburg-Flensburg und zwar zum Kreuz Rendsburg bzw. zum Dreieck Bordesholm. Ferner führen die Bundesstraßen B 76, B 202, B 404 und B 502 durch das Stadtgebiet.
Den öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Busse der Kieler Verkehrsgesellschaft (KVG) und die Fähren der SFK Kiel, welche die Kieler Förde vom Westufer (Strande) über die Innenstadt bis Laboe befahren. Der Kieler Hauptbahnhof (daneben gibt es nur die Station Kiel-Suchsdorf) ist ein Kopfbahnhof. Er wird seit 1999 restauriert und renoviert. In Kiel-Holtenau befindet sich ein nationaler Flugplatz.
Bekannte Firmen
Medien
In Kiel befindet sich das Landesfunkhaus Schleswig-Holstein des Norddeutschen Rundfunks. Neben dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk kommen auch drei private Radiosender aus Kiel: R.SH (Radio Schleswig-Holstein), Delta-Radio, Radio NORA (NordOstseeRAdio), die alle aus dem Funkhaus Wittland senden. Der Sender Power 612 (Mittelwellenfrequenz 612kHz, nur Tagbetrieb) fürhte bis zum 1.8.2004 ein von der Landesmedienanstalt "Unabhängige Landesanstalt für Rundfunk und Neue Medien" verhängtes Sendeverbot durch. Die zwei Sender regio24.tv und Lokal TV senden im Kieler Kabelnetz auf dem Kanal von EuroNews. Öffentlich zugänglich ist der Offene Kanal Kiel als lokales Fernsehen zum Selbermachen sowie der Radiosender Kiel FM, ebenfalls vom Offenen Kanal Kiel.
Als Tageszeitung erscheinen die Kieler Nachrichten, welche von der Kieler Zeitung Verlags- und Druckerei KG-GmbH & Co herausgegeben werden.
Zudem gibt es seit 1999 das Onlinemagazin kiel4kiel.de mit aktuellen Nachrichten und einer großen Termindatenbank für Kiel.
Rundfunksendeeinrichtungen
Der NDR betreibt in Kiel-Kronshagen eine Sendeanlage für UKW, TV und Mittelwelle (Sendefrequenz 612 kHz, Nutzung nach dem Genfer Wellenplan nur im Tagbetrieb möglich, erfolgt durch Power612) Die ortsansässigen privaten Hörfunkprogramme werden - mit Ausnahme von Power 612 - vom für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG am Amselsteig abgestrahlt. Daneben betreibt noch BFBS einen UKW-Sender in der Nähe des Prieser Strands.
Öffentliche Einrichtungen
Kiel ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen bzw. Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Hauptzollamt Kiel
- IHK Kiel
- Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche
- Oberfinanzdirektion des Bundes
- Kreiswehrersatzamt Kiel
- Standortverwaltung Kiel
- Wasser- und Schiffahrtsamt Kiel
- Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit (ehemaliges Landesarbeitsamt Nord)
Bildung und Forschung
- Christian-Albrechts-Universität mit ca. 20.000 Studenten; gegründet 1665 durch Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf
- Institut für Weltwirtschaft (IfW)
- Universitätsklinikum Kiel mit ca. 2.000 Studenten (Diese sind wahrscheinlich auch in der Zahl der Uni enthalten.)
- Fachhochschule Kiel mit ca. 5.000 Studenten; gegründet 1969
- Muthesius Hochschule (Fachhochschule für Kunst und Gestaltung) mit ca. 650 Studenten; gegründet 1907
- Multimedia Campus Kiel (MMC), International Graduate School of Digital Media and Management mit 18 Studenten
- Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft, gegründet 1956
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kiel ist geprägt durch die Nähe zum Meer.
Einige Sehenswürdigkeiten:Theater
Museen
Bauwerke
Regelmäßige Veranstaltungen
Sport
Kulinarische Spezialitäten
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Söhne und Töchter der Stadt
Nicht in Kiel geboren, aber lange hier gelebt und gewirkt haben u. a.
Literatur
Weblinks
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