Kid Ory
Edward "Kid" Ory (*1886 in LaPlace, Louisiana; †23. Januar 1973 auf Hawaii, beigesetzt in New Orleans) ist ein amerikanischer Musiker. Nach seinem Einstieg in die Musik als Banjospieler und Versuchen auf dem Kornett wurde er stilbildender Posaunist des New Orleans Jazz. Erste Profiauftritte hatte er schon mit knapp 10 Jahren. Er spielte die typische "Tailgate Trombone", bei der die Zugposaune die Melodielinien der Trompete mit kurzen Phrasen, die oft mit Glissandi ausgeschmückt werden, rhythmisch kontrastiert und begleitet.Von 1912 bis 1919 leitete er die populärste Band in ganz New Orleans. Viele Musiker des "Hot Jazz" spielten in dieser Zeit mit Ory, darunter King Oliver, der junge Louis Armstrong, der Oliver ersetzte, Johnny Dodds, Sidney Bechet und Jimmie Noone. 1919 zog Ory auf Anraten seines Arztes in das wärmere Kalifornien. Zusammen mit anderen New Orleans-Musikern spielte er dann unter dem Namen Kid Ory's Creole Orchestra an der Westküste. 1922 waren sie die erste schwarze Band, die eine Schallplatte aufnahm (allerdings unter dem Pseudonym Spike's Seven Pods of Pepper Orchestra), unter anderem "Ory's Creole Trombone" und den "Society Blues".
1925 zog er weiter nach Chicago, und spielte dort regelmäßig mit King Oliver, Louis Armstrongs "Hot Five" and "Hot Seven", Jelly Roll Morton und einigen anderen Bands aus der Gegend. Während der Depression zog sich Ory weitgehend von der Musikszene zurück und betrieb mit seinem Bruder eine Hühnerfarm. Mit dem Dixieland-Revival der 1940er, wiederbelebte er sein Creole Orchestra 1943 und war aktiv als Livemusiker und bei Plattenaufnahmen bis zu seinem endgüligen Rückzug aus der Musik im Jahre 1966.