Ken Russell
Ken Russell, eigentlich Henry Kenneth Alfred Russell, (* 3. Juli 1927 in Southampton, England) ist ein umstrittener britischer Regisseur und Filmemacher.Nach dem Besuch desPangbourne Nautical College ließ sich Russell auf der Walthamstow Art School in London zum Fotografen ausbilden. Bereits früh beschäftigte er sich mit dem Film als Medium. Er experimentierte als Amateur mit 16 mm Schmalfilm, den er später auch professionell nutzt.
Seine ersten Amateurfilme, darunter "Amelia und die Engel" drehte er 1958. Ab 1958 schuf er für die BBC mehrere Dokumentarfilme über Komponisten. Sein unkonventioneller Stil brachte ihm seitens verschiedener Musikkritiker den Vorwurf der Respektlosigkeit ein. Der Durchbruch als Spielfilmregisseur gelang ihm 1969 mit "Woman in Love" (dt. "Liebende Frauen"). Es folgten weitere Erfolge wie die Aldous Huxley-Verfilmung "The Devils" von 1972 (dt. "Die Teufel") und vor allem 1974 die erste Rockoper "Tommy" mit der Band The Who.
In den 1980er Jahren arbeitete Russell für längere Zeit in den USA. Dabei entstanden moderne Genre-Klassiker wie 1980 "Altered States" (dt. "Der Höllentrip"), 1984 "Crimes of Passion" (dt. "China Blue bei Tag und Nacht") mit Kathleen Turner und Anthony Perkins, "Gothic" von 1986 und "Lair of the White Worm" (dt. "Der Biss der Schlangenfrau")) von 1988.
In den 1990er Jahren hatte Russell zunehmend Schwierigkeiten, seine Projekte finanzieren zu lassen – nicht zuletzt aufgrund seiner Themen- und Darstellerwahl. Er ist in den letzten daher dazu übergegangen, die Finanzierung selbst zu übernehmen und Low Budget Undergroundfilme zu produzieren.
Durch Russells Werke ziehen sich Themen wie Sexualität und Religion, die Russell freizügig und oft auch bewusst provokant behandelt. Seine stark symbolhafte Bildsprache greift mitunter auf manieristische Elemente zurück. Nicht ganz zu Unrecht wird Ken Russell mitunter als Vorläufer von Peter Greenaway betrachtet.