Keimung
Keimung nennt man bei einer Pflanze den Prozess vom Erwachen eines Embryos (in Gestalt des Samens) bis zur vollständigen Ausbildung der Keimblätter. Die Anzahl der ausgebildeten Keimblätter, entweder ein oder zwei, dient als ein zentrales Unterscheidungsmerkmal in der botanischen Systematik, man spricht von den Klassen der Einkeimblättrigen (Liliopsida, ehem. Monocotyledonae) oder der Zweikeimblättrigen (Magnoliopsida, ehem. Dicotyledonae).Je nach Art unterscheidet man zwischen einem epigäischen oder hypogäischen Keimungstyp.
Bei der epigäischen (überirdischen) Keimung durchbricht bereits das Keimblatt (=Cotyledon) den Erdboden und ist vorübergehend bis zur Ausbildung der sogenannten Primärblätter photosynthetisch aktiv.
Bei der hypogäischen (unterirdischen) Keimung hingegen verbleibt das Keimblatt in der Erde. Erst das Primärblatt durchbricht die Krume und wird photosynthetisch aktiv.
Viele Pflanzen bedürfen spezieller Bedingungen, damit die Keimung ausgelöst wird, z.B. die sogenannten Kaltkeimer, Pflanzen wie der Bärlauch oder die Moltebeere, deren Samen eine Kälte- und Frostperiode durchlebt haben müssen, bevor die Keimung ausgelöst wird, oder auch lichtkeimende Pflanzen wie der Thymian, deren Samen nur keimen, wenn sie direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt und nicht z.B. von Erde bedeckt sind.
Danach laufen folgende biochemische Prozesse ab: