Katholische Kirche in Albanien
Die Katholische Kirche in Albanien ist eine Diasporakirche mit alter Tradition. Die Katholische Kirche des Landes besteht aus einer Kirchenprovinz und zwei dem Apostolischen Stuhl direkt unterstehenden Bistümern. Über die Zahl der Gläubigen gibt es kaum zuverlässigige Angaben. Die Zahlen schwanken zwischen 250.000 bis zu einer halben Million albanischer Katholiken.Das älteste Bistum des Landes ist das Bistum Pult, welches bereits im 9. Jahrhundert begründet wurde. Das Erzbistum Shkodra wurde 1867 errichtet. Damit entstand eine vornehmlich von Albanern bewohnte Kirchenprovinz. Das im 13. Jahrhundert gegründete Bistum Durrës - erst zu diesem Zeitpunkt kam es in der Stadt zur endgültigen Trennung von Griechen und Lateinern - wurde 1922 zum Erzbistum erhoben und in Durrës-Tirana umbenannt.
In kommunistischer Zeit hatte die katholische Kirche besonders unter der Verfolgung der Religionsgemeinschaften zu leiden, weil man ihren Angehörigen unterstellte, sie seien Agenten des Papstes und damit des westlichen Imperialismus. Die bei der katholischen Kirche üblichen grenzüberschreitenden hierarchischen Strukturen (bis zum Hl. Stuhl in Rom) waren den isolationistischen Kommunisten Albaniens besonders verhasst. Als 1967 das totale Religionsverbot erlassen wurde, steckten die Kommunisten sämtliche Priester und Ordensleute in Gefängnisse und Arbeitslager. Die meisten Geistlichen starben in Haft, nur wenige wurden bereits vor dem Sturz des Regimes freigelassen. Zur Wende im Jahr 1990 hatten kaum zwei Dutzend albanische Priester den Kommunismus überlebt.
1993 besuchte Papst Johannes Paul II. zum ersten Mal Albanien. 1996 wurden die kirchlichen Strukturen des Landes verändert. Die Bistumsgrenzen wurden neu gezogen und die neue Diözese Rrëshen im Norden errichtet. Wie Pult, Lezha und Sapa untersteht sie dem Erzbischof von Shkodra. Allerdings ist fraglich, ob die heutigen Diözesen den modernen pastoralen Erfordernissen entsprechen. Vermutlich wurden die kleinen Diözesen im Norden vor allem aus Respekt vor der Tradition beibehalten. Es fehlt dort sowohl an Geld als auch an qualifizierten Geistlichen und Laien, die funktionierende Diözesanverwaltungen aufbauen könnten. Derzeit (2004) sind die kleinen Suffranganbistümer alle unbesetzt und werden vom erzbischöflichen Ordinariat in Shkodra mitverwaltet.
Albanien und der Apostolische Stuhl unterhalten diplomatische Beziehungen und der Nuntius für Albanien hat seinen Sitz in Tirana.
Liste der Bistümer nach Kirchenprovinz
Weblink
Übersicht zur Katholischen Kirche in Albanien