Kathedrale von Lund
Die Kathedrahle von Lund wurde im Jahr 1103 in Lund im romanischen Baustil errichtet und ist damit der älteste Dom Skandinaviens. Der Dom wurde 1145 von Erzbischof Eskil geweiht, nachdem bereits im Jahr 1123 dessen Vorgänger, der erste Erzbischof in Lund Ascer, den Hochalter der Krypta geweiht hatte. Mit der Errichtung wurde anlässlich Ascers Ernennung zum Erzischof im Jahre 1103 begonnen.
Geschichte
Zu dieser Zeit gehörten Lund und die Landschaft Schonen zu Dänemark.
Das Bistum von Lund ist im Jahre 1060 entstanden, als der Dänerkönig Sven Estridsen das damaligen Bistum von Roskilde teilen liess. Schonen wurde erst kurzfristig in zwei Bistüme geteilt; in Lund war einen Missionsbischof eingesetzt, der vom Erzbischof von Canterbury geweiht war. Das andere Bistum war von einem deutschen Missionsbischof geleitet, und zwar vom Dorf Dalby, nur 10 Kilometer von Lund entfernt. Die enge Verbindungen mit England waren aber nach 1066 abgebrochen, als den der Dänischen König zugehörigen Danelag verloren war, und auch die Norwegern ihre Einfluss und Stützpunkte in Nordengland–Schottland verloren hatten.
Im Jahre 1085 erbaute man eine Bishofskirche dort, wo heute der Dom steht. Die Initiativ stammte von König Knut dem Heiligen - dem Schutzheiligen Dänemarks - der eine grosse Donation machte, die die wirtschaftlichen Voraussetzungen für ein grosses Domkapitel und eine zukünftige Erzkathedrale schuf. Bei dieser Zeit war schon die beide Schonischen Bistüme unter einem deutschen Bischof vereinigt, und dem Erzbischof von Bremen untergestellt.
Schon im Jahre 1103, als König Erich während einer Pilgerfahrt nach Jerusalem dem Papst in Rome besuchte, war es den König gelungen, Skandinaviens kirchliche eigenständighet vom Erzbistum Hamburg-Bremen zu erreichen. Lund wurde zu kirchliches Zentrum ganz Skandinaviens erhoben.
König Erich starb bald danach, und war vom König Niels (1104–1134) gefolgt. Mit dem Erzbischof Asker (1104-1137) hat König Niels den Bau einer würdevollen Erzkathedrale geplant und begannen. Im Jahre 1123 war die Krypta, und im Jahre 1145 der Hochaltar, eingeweiht. Bei dieser Zeit scheint die alte Bischofskirche abgerissen zu sein.
Bis zur dänischen Reformation um 1530 war Lund mit seinem Dom eine Stadt von der grössten kulturellen Bedeutung - nicht nur für Dänemark, sondern für den ganzen Norden, Grönland, Island und Finnland einbegriffen. Bei die Reformation gab es in der Stadt Lund 27 Kirchen, davon 8 verschiedene Klöstern zugehörig, was auch in vergleich mit reiche Bischofsstädte in Deutschland und Frankreich auffallend viel war. Nach der Reformation verblieb nur der Dom mit zugehöriger Katedralschule. Die wirtschaftliche und politische Machtstellung der Kirche war in Dänemark verloren.
Das Bistum Lund kam zu Schweden nach dem Roskilde-Frieden von 1658. Die Kirche, und die zehn Jahre später gegründete Universität, spielte eine wichtige Rolle in der Schwedisierung von den gewonnenen Landschaften. Teile des Doms wurden mittlerweilig zu Vorlesunglokalen der Universität.
Der Dom ist in 19. Jahrhundert grundlich renoviert - und dann zum Teils in den 1950-Jahren zu einem mehr ursprunglichen Aussehen restauriert. Die Orgel aus 1934 ist mit 101 Stimmen und 4 Manualen die grösste Kirchenorgel Schwedens.
Lund und Dalby liegen auf der Südseite eines Horstes, Romelåsen, ein Grossteil Südschonens überblickend. Der Dom zu Lund ist wie auch die ehemalige Bischofskirche in Dalby über eine Quelle gebaut, die auf vorchristlichen Kultplätzen deutlich hinweist, und von hervorragender reichen Erde, für Landwirdschaft sehr geigneten Flachland, umgeben.
Der Dom zeichnet sich besonders durch den großen Hochchor aus, in dem zu beiden Seiten die eichenen Chorstühle aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stehen. Besondere Beachtung verdienen die vom Haupteingang rechterhand stehende Uhr Horologium Mirabile Lundense mit Glockenspiel und das Mosaik in der Apsis.
Die astronomische Uhr, Horologium mirabile Lundense, war in der Ende des 14. Jahrhundert installiert. Diese Uhr gibt es immer noch in der Kirche, auch wenn sie in den volgenden Jahrhunderte mehrmahls verbessert war. Ein Mondzeiger zeigt die Phase des Mondes und die Position aufs Himmel, ein Sonnenzeiger zeigt die Stunde auf einem 24-Stunden Uhr, und es gibt auch einen Zodiakenzeiger. Wenn die Uhr spielt, erheben holzerne Hornbläser ihre Hörner. Zu den Tönen des Lobgesangs In dulci jubilo öffnet sich ein Pförtchen wovon eine Prozession des drei Königen beugend an Maria mit dem Jesuskind vorbei schreitet. Die drei holzerne Könige stellen gleichzeitig die Völker aus den drei damals bekannten Erdteilen Europa, Asien und Afrika dar.Besonderheiten