Karnische Alpen
Die Karnischen Alpen gehören zur Südlichen Schieferzone und sind das Grenzgebirge zwischen Osttirol / Kärnten, Friaul und Slowenien. Sie bilden einen stark ausgeprägten Ost-Westlich verlaufenden Kamm von über 100 km Länge zwischen den Einzugsgebieten von Drau, Gail und Tagliamento und sind ein beliebtes Wandergebiet.Der Name kommt von "Karantanien", einer Provinz aus der Karolingerzeit, die ab etwa 700 von Bayern und Slawen besiedelt wurde.
Der Kamm beginnt im Westen mit dem markanten Helm (2433 m) im Skigebiet von Sexten, erreicht mit Pfannspitze, Zwölfer und Mt.Peralba mehrmals 2700 Meter und in der Hohen Warte 2800 Meter. Der östliche, niedrigere Teil des Gebirgszuges wird von drei wichtigen Pässen gequert: Plöckenpass, Nassfeld und Thörl (Villach-Tarvis).
Während des ersten Weltkrieges verlief eine Front längs der Karnischen Alpen. Die Spuren dieses Stellungskrieges sind heute noch allgegenwärtig.
Geologie
Für die Geologie sind unter anderem etwa 1300 m mächtige Korallenriffe interessant, die mit 400 Millionen Jahren um ein Vielfaches älter als die Alpen sind (Devon, Silur) und von äquatornahen Gebieten stammen. Ein "Geo-Trail" verbindet einige an Fossilien reiche Bergwege. Am Nordrand des Gebirges, im begleitenden Gailtal, verläuft die Periadriatische Naht, die geologische Grenze zwischen den Kontinentalplatten von Afrika und Europa. Sie zieht vom Tessin über das Pustertal bis zu den Karawanken.
Die Karnischen Alpen gehören zu den 100 wichtigsten geologischen Regionen der Erde. Nirgendwo in Europa wurden die Entwicklungsräume des tiefen Meeres, der Kontinentalränder und der Rifflagunen des Erdaltertums so nahe zusammengerückt, dass man sie auf einen Blick in direkter Nachbarschaft im Gelände erleben kann. Die Erhaltung der Fossilien ist trotz der mehrfachen Gebirgsfaltung bemerkenswert. Aus der ganzen Welt kommen jedes Jahr Geologen, um sich dieses Phanömen vor Ort anzusehen.