Karl Helfferich
Karl Helfferich (* 22. Juli 1872 in Neustadt (Haardt), † 23. April 1924 in Bellinzona), ältester Bruder von Emil Helfferich war ein deutscher Politiker und Bankier.Helfferich studierte Jura- und Staatswissenschaften. 1901 war er als Experte für Währungsfragen in der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes tätig. Nach Tätigkeiten als Privatdozent und Volkswirt wurde Helfferich 1908 ins Direktorium der Deutschen Bank berufen, deren Gründer Georg von Siemens später sein Schwiegervater wird. 1915 wurde er Staatssekretär im Reichsschatzamt, weitere politsiche Funktionen folgten, insbesondere zur Finanzierung des Ersten Weltkriegs. Er verantwortete die Kriegsfinanzierung durch Anleihen, die den Staat hoch verschuldete und somit voll auf eine Refinanzierung durch die Verlierer des Kriegs zugeschnitten war. Durch die Niederlage verloren viele deutsche -vermeintlich patriotische- Sparer somit ihr Vermögen.
Von 1916 bis 1917 war er Vizekanzler des Deutschen Reichs.
In der Weimarer Republik war Helfferich führender Politiker der rechten Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Durch radikale antirepublikanische Propaganda sowie Mordaufrufe gegen sog. Erfüllungspolitiker war er einer der prominentesten Vertreter der extremen Rechten. Seine Polemik stiftete zu politischen Morden an Republikanern und Linken an, prominente Opfer waren Walther Rathenau und Matthias Erzberger.
Während der Hyperinflation 1923 war Helfferich an der Einführung der Rentenmark beteiligt.