Karl Bühler
Karl Bühler (* 27. Mai 1879 in Meckesheim; † 24. Oktober 1963 in Los Angeles) gilt als Vertreter der so genannten "Würzburger Schule" der Psychologie, eines ganzheitspsychologischen Ansatzes, der mit der Gestaltpsychologie verwandt ist; Bühler war Denk- und Sprachpsychologe, aber auch Sprachtheoretiker.Seine Frau Charlotte Bühler, mit der er eng zusammenarbeitete, wurde auf dem Gebiet der Jugendpsychologie bekannt.
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2 Hauptwerke 3 Bedeutung |
Bühler hat bedeutende Beiträge zur Sprach- und Denkpsychologie wie zur Gestaltpsychologie geleistet. 1913 erschien Bühlers Arbeit "Die Gestaltwahrnehmungen". Auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie erregte sein 1918 erschienenes Werk "Die geistige Entwicklung des Kindes" Aufmerksamkeit. In den Sprachwissenschaften gilt Bühlers Sprachtheorie 1934 als Klassiker. Karl Popper studierte und promovierte bei Karl Bühler.
Bühler gilt neben de Saussure, Jakobson und Chomsky als einer der wichtigsten Sprachtheoretiker des 20. Jahrhunderts (Klassiker: "Sprachtheorie", 1934). Lehrte in Wien.
Er begründete fast zeitgleich mit Wittgenstein eine handlungstheoretische Sprachauffassung, die Sprache als geformtes "Werkzeug" sieht, nicht einfach nur als Instrument. Bekannt ist das "Organon-Modell", das die "Ausdrucks-, Appell- und Darstellungsfunktion" als grundlegend darstellt, aber auch die in jeder Kommunikation nötige Ergänzung und Abstraktion aus dem Wissen einbezieht. Darauf aufbauend sind inzwischen unzählige Varianten vier-, fünf- und sechsgliedriger Kommunikationsmodelle formuliert worden.
Bühler hält am traditionellen Zeichenkonzept fest, obwohl er Sprechen als Handeln und das "Sprachwerk" (den Text) als situationsgelöstes Handlungsprodukt betrachtet. Innovativ ist Bühlers Analyse des "Zeigfelds" der Sprache, ausgehend von der ich-jetzt-hier-Origo. Mit "hier" orientiert man auf etwas im Nahbereich der Sprechenden, mit "ich" zeigen Sprecher(innen) auf sich selbst, mit "jetzt" auf die aktuelle Sprechzeit. Die Felderlehre Bühlers wurde von Konrad Ehlich im Rahmen der "Funktionalen Pragmatik" weiterentwickelt. Bühlers Theorie ist auch in Grammatiken wie die "Grammatik der deutschen Sprache" von Zifonun/Hoffmann/Strecker u.a. (1997) eingegangen.Leben
Hauptwerke
Bedeutung