Karl Anderson
Anderson Karl Iohan
Afrikareisender, geb. 1827 in der schwed. Provinz Wermland, ging 1850 als Begleiter des englischen Reisenden Galton nach Südafrika, drang mit demselben in das Land der Dama und Ovampo vor und erschloß so ein noch wenig bekanntes Gebiet in ethnographischer und naturwissenschaftlicher Beziehung.Das erstrebte Ziel, der Ngamisee, wurde indessen erst auf einer zweiten Reise 1853 erreicht, auf welcher A. auch den Tioge, den nördlichen Zufluß des Sees, befuhr. Nachdem er die Herausgabe seines Reisewerks "Lake Ngaml, or Dlscoverle.s in South Afrlca" (Lond. 1856, 2 Bde. ; deutsch, Leipz. 1858) in England besorgt hatte, kehrte er 1856 nach Südafrika zurück, übernahm erst die Stelle eines Bergwerksaufsehers am Swakop und wandte sich dann (1858) der Erforschung des Cuneneflusses zu.
Auf dieser Reise entdeckte er 22. März 1859 den großen nach SO. fließenden Okavango. A. verheiratete sich 1860 in der Kapstadt und ließ sich als Elfenbeinhändler zu Otjimbingue im Gebiet der Dama nieder, unter denen er bedeutenden Einfluß hatte, so daß er sie wiederholt gegen die Namaqua in den Kampf führte, wobei ihm in einer förmlichen Schlacht 1864 das Bein zerschmettert wurde.
Die Frucht seiner spätern Reisen war das Werk "The Okavango Rlve.r" (Lond. 1861 ; deutsch, Leipz. 1863). Fortwährend mit Jagden, Kreuz- und Ouerzügen im Hereroland beschäftigt, drang er 1867 nochmals nach dem Cunene vor, den er diesmal auch erreichte; aber kurz darauf erlag er (5. Juli) im Ovampoland einer langwierigen Dysenterie. Vgl. die von Lloyd herausgegebenen "Notes of travel ln South Afrlca" (Lond. 1875).