Kanesch
Kanesch (Kanes oder Kanesh) bei Kültepe war eine bronzezeitliche Ansiedlung zentral in Anatolien gelegen. Der Ort war ein Handelsaußenposten des assyrischen Reichs (Karum Kanesch) und die Endstation für Karawanenzüge von und nach Assyrien. Gehandelt wurde vor allem mit assyrischen Textilien und anatolischem Silber. Bei Ausgrabungen fand der Archäologe Bedrich Hrozny 1925 Steintafeln mit altassyrischer Keilschrift, die sogenannten Kappadokischen Steintafeln. Nach einer Wiederaufnahme der Ausgrabungen im Jahre 1948 die türkischen Archäologen Tashin und Nimet Özgüc ein Vielzahl weiterer Steintafeln, die man auf 2000 v. Chr datierte. Sie stellen die ersten Dokumente anatolischer Geschichte dar und geben Aufschluss über die Vermischung der ursprünglich ansässigen anatolischen Bevölkerung mit dem indo-europäischen Volk der Hethiter, deren Hauptstadt Hattuscha man in dieser Gegend vermutete. Die Funde in Kanesch beweisen die Existenz einer frühzeitlichen anatolischen Kultur.
Literatur
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