Kamaldulenser
Die Kamaldulenser sind ein katholischer Eremiten-Orden, der auf den Heiligen Romuald von Camaldoli zurückgeht.Am Anfang des 11. Jahrhunderts ruft der heilige Romuald von Camaldoli ein neues Konzept des Ordenslebens ins Leben - das zusammengeschlossene Eremitentum. Aus mehreren, unzusammenhängenden Klöstern und Einsiedeleien entsteht der Orden der Kamaldulenser. Das von Romuald gegründete Mutterhaus und die Einsiedelei befindet sich in Camaldoli in Italien (Provinz Arezzo, Toscana).
Die Kamaldulenser leben nach der Regel des Heiligen Benedikt und der eigenen, von Rudolph verfaßten Regel, den Ordensstatuten. Sie tragen ein weißes Ordensgewand und wohnen in einzelnen Häuschen (Zellen mit kleinen Gärten), innerhalb einer Klostermauer.
Das Gebet (gemeinsame Liturgie in der Kirche und das einsame Stundengebet in der Zelle), die Arbeit und geistliche Lesung erfüllen den Tag eines Kamaldulensermönches.
Einer der bedeutendsten Kamaldulenser, der zur Blüte und zur Entwicklung des Kamaldulenserordens beigetragen hat, war Petrus Damiani. Im Jahr 1828 ernannte ihn Papst Leo XII zum Kirchenlehrer.
Im Jahr 1510 betrachtet und durchdenkt Thomas Giusiniani noch mal das Konzept des Hl. Romuald und reformiert letztendlich die Regel der Kamaldulenser. Giustiniani, der den Ordensnamen Paolo angenommen hat, leitet seine Reform nicht durch strenge Werke der Askese an, sondern er lebt nach dem Motto: "Leben alleine mit Gott und für Gott allein". In seiner Theologie verkündet er, daß das Mysteriums Christi und die Realität des sakramentalen Lebens alles durchdringen und bilden den Mittelpunkt des christlichen Ordenslebens.
So entstand eine neue Kongregation (Zweig) des Kamaldulenserordens - die Kamaldulenser-Eremiten von Monte Corona (lt Congregatio Eremitarum Camaldulensium Montis Coronae, kurz: ECMC). Heute zählt diese Kongregation 50 Mönche, davon leben 25 Mönche in Polen, in 2 Klöstern. Die Kamaldulenser gründeten nicht nur Klöster, sie haben auch bei der Gründung ganzer Städte in Polen geholfen und trugen zur Befreiung der Bauern von der Steuerzahlung bei.
Das ganze Leben der Kamaldulenser konzentriert sich auf die Verbindung mit Gott im Gebet und der Kontemplation. Der Tag beginnt um 3:30 Uhr mit dem Stundengebet. Vor der Hl. Messe, um 6:00 Uhr, wird der "Engel des Herrn" und die Laudes gebetet. Anschliessend wird die Hl. Messe ohne Gesang und ohne Musikinstrumenten zelebriert. Nach der Hl. Messe beten die Mönche ihr Stundengebet weiter und den Rosenkranz in der Zelle - bis zum Frühstück um ca. 7.30 Uhr. Dann beginnt die Arbeit und vor dem Mittagessen, um 11:45 Uhr, wird weiter das Stundengebet gebetet - um 12:00 Uhr "Der Engel des Herrn" anschließend das Mittagessen. Bis 14:00 Uhr haben die Mönche freie Zeit und um 14:00 Uhr beginnt der Nachmittag mit der Non. Nachmittags wird bis um 17:00 Uhr gearbeitet, anschließend das Abendessen. Um 17:30 Uhr - geistliche Lesung, 18:30 Uhr - die Vesper und eine Litanei. Der Tag endet mit der Komplet - um 19:15 und um 21:00 Uhr beginnt die Nachtruhe.
Der Kamaldulenser Fra Mauro (d.i. Bartolomeo Alberto Cappellari) wurde 1831 als Gregor XVI Papst.