Kalziumchlorid
Kalziumchlorid ist ein Chlorid des Erdalkalimetalls Kalzium mit der Summenformel CaCl2. Kalzium liegt dabei in der Oxidationsstufe +2 vor, Chlor hat die Oxidationstufe -1.
Strukturformel | |
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Allgemeines | |
Name | Kalziumchlorid |
Summenformel | CaCl2 |
Andere Namen | E509 |
Kurzbeschreibung | farblose, hygroskopische Kristalle |
CAS-Nummer | 10043-52-4 |
Sicherheitshinweise | |
Xi (reizend) | |
R- und S-Sätze | R 36; S 22-24 |
Handhabung | Schutzmaßnahmen: Handschuhe, Atemschutz o.ä. |
Lagerung | Temperaturbereich, Belüftet, trocken o.ä. |
MAK | Maximale Arbeitsplatzkonzentration ml/m3 |
LD50 (Ratte) | x mg/kg |
LD50 (Kaninchen) | x mg/kg |
Physikalische Eigenschaften | |
Aggregatzustand | fest |
Farbe | farblos |
Dichte | 2,16 g/cm³ |
Molmasse | 110,99 g/mol |
Schmelzpunkt | 772 °C |
Siedepunkt | 1935 °C |
Dampfdruck | x °C |
Weitere Eigenschaften | |
Löslichkeit | 740 g/l in Wasser (bei 20 °C) 200 g/l in Ethanol (bei 20° C) |
Gut löslich in | Wasser |
Schlecht löslich in | Lösungsmittel |
Unlöslich in | unpolare Lösungsmittel |
Kristall | |
Kristallstruktur | Rutil (verzerrt) |
Thermodynamik | |
ΔfH0g | in kJ/mol |
ΔfH0l | in kJ/mol |
ΔfH0s | in kJ/mol |
S0g, 1 bar | in J/mol·K |
S0l, 1 bar | in J/mol·K |
S0s | in J/mol·K |
Analytik | |
Klassische Verfahren | ''Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!) |
SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt. |
Table of contents |
2 Vorkommen und Herstellung 3 Verwendung 4 Geschichte 5 Weblinks |
Eigenschaften
Kalziumchlorid ist ein Salz. Kalzium und Chlor liegen aufgrund des großen Elektronegativitätsunterschiedes als Ionen vor. Die Bindung erfolgt somit über elektrostatische Wechselwirkungen.
Kalziumchlorid bildet in Reinform farblose Kristalle und ist in wasserfreiem Zustand stark hygroskopisch. Es nimmt leicht Wasser aus seiner Umgebung auf und bildet dabei einen Hydrat-Komplex.
Die Kristalle des Hexahydrats lösen sich bei ungefähr 30 °C im eigenen Kristallwasser. Erhitzen auf ungefähr 200 °C setzt das gebundene Wasser wieder frei. Das Auflösen in Wasser führt im Gegensatz zu wasserfreien Kalziumchlorid zu einer starken Abkühlung. Beide Kalziumchlorid-Formen sind zudem gut löslich in Ethanol.
Anschließendes Erhitzen auf 260 °C liefert die wasserfreie Form.
Technisch wird Kalziumchlorid als Abfallprodukt bei der Sodaherstellung mit dem Solvay-Verfahren - und zwar bei der Rückgewinnung des Ammoniaks aus dem dabei entstandenen Ammoniumchlorid - erhalten:
Reaktionen
Kalziumchlorid reagiert mit Wasser unter Bildung eines Hexahydrat-Komplexes und starker Hitzeentwicklung:
Vorkommen und Herstellung
Vorkommen
Kalziumchlorid kommt in der Natur gelöst in Salzsolen vor.Herstellung
Kalziumchlorid wird aus Salzsäure und Kalziumkarbonat hergestellt:
Verwendung
Wasserfreies Kalziumchlorid ist aufgrund seiner Hygroskopie ein wichtiges Trocknungsmittel im Labor, z. B. im Exsikkator, und in der technischen Chemie für verschiedenste Gase und Flüssigkeiten. Anwendungsfelder sind die Trocknung von Wohnräumen, der Einsatz als Frostschutzmittel, im speziellen als Frostschutzmittel und Abbindebeschleuniger im Beton, sowie als Staubbindemittel. In der Medizin wird es als Mittel zur Stillung von Blutungen und bei Kalkmangelkrankheiten sowie als Heilmittel gegen Frostbeulen und Allergien eingesetzt. Als Lebensmittelzusatzstoff E509 wird es als Festigungsmittel, Geschmacksverstärker und Stabilisator eingesetzt (u. a. bei der Trinkwasseraufbereitung, Oberflächenbehandlung von Obst). Darüber hinaus kommt es als Streusalz sowie zur Herstellung von Kältemischungen zum Einsatz (siehe oben).Geschichte
Um 1860 gelang den Chemikern Robert Wilhelm Bunsen und Matthiessen die erste Reindarstellung des Elementes Kalzium durch die Schmelzelektrolyse von Kalziumchlorid.Weblinks
Siehe auch: Chemikalienliste, WikiProjekt Chemikalien