Kalifat von Cordoba
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2 Niedergang des Kalifats von Cordoba 3 Literatur |
Herrscher der Umayyaden:
Aufstieg des Kalifats von Cordoba
Nachdem Abd ar-Rahman I als letzter Umayyade 756 in Andalusien gelandet war und den Statthalter von Córdoba vertrieben hatte, gründete er das Emirat von Córdoba. Dieses war in der Folgezeit mehreren Aufständen der Berberstämme oder der arabischen Aristokratie ausgesetzt, so dass das Reich erst Anfang des 10. Jahrhunderts endgültig befriedet werden konnte.
Der letzte Widerstand gegen die Umayyaden wurde von Abd ar-Rahman III (912 – 961) niedergeschlagen. Nach der Befriedung Andalusiens nahm Abd ur-Rahman III. 929 den Titel eines Kalifen an. Grund war unter anderem der Aufstieg der schiitischen Fatimiden im Maghreb, die ebenfalls das Kalifat für sich beanspruchten. In der Folgezeit kam es mit den Fatimiden zu Kämpfen um die Vorherrschaft in Marokko, bei denen die Umayyaden ihre Stützpunkte in Tanger und Ceuta behaupten konnten. Allerdings kam es nicht zu direkten Kämpfen der Kontrahenten, da sich beide Mächte mit den Berberstämmen in Marokko und Algerien verbündeten. Mit den Umayyaden verbündeten sich vor allem die Magrawa, die Idrisiden und die Salihiden.
Auch gegen die christlichen Reiche Kastilien, Leon und Navarra konnten sich die Muslime trotz einiger Niederlagen (Simancas 939) so gut behaupten, dass Leon, Kastilien und die Grafschaft Barcelona die Oberhoheit der Umayyaden anerkannten und Tribute zahlte.
Unter Abd ar-Rahman III kam es zu einem großen Aufschwung der Wirtschaft und des Handels. Auch Kultur und Wissenschaft wurden gefördert. Cordoba stieg dabei mit fast 500000 Einwohnern, neben Konstantinopel und Bagdad, zu einem der bedeutendsten Kulturzentren im Mittelmeerraum auf. Das Umayyaden-Kalifat von Cordoba war das Zentrum islamischer Kultur und arabischer Sprache in Europa; es galt als eines der reichsten und kultiviertesten Länder seiner Zeit.Im Rahmen einer großen Bautätigkeit wurde unter anderem der Azzahara-Palast von Cordoba errichtet.
Al-Hakam II. (961 – 976) förderte ebenfalls die Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft. So gründete al-Hakam II in Cordoba eine große Bibliothek mit über 500000 Büchern und errichtete baute die Hauptmoschee von Cordoba aus. Allerdings zog sich al-Hakam II. aus der Tagespolitik zurück und überließ die Kriegsführung seinen Generälen und die Verwaltung den Wesiren.
Sein Nachfolger Hischam II (976 – 1009) wurde aber bald von dem Kämmerer Abi Amir al-Mansur/ Almansor von der Macht verdrängt. Unter Almansor wurden Barcelona, Kastilien und Leon erfolgreich angegriffen und unterworfen. 997 wurde sogar der katholische Wallfahrtsort Santiago de Compostella erobert und geplündert. Nach dem Tod Abi Amir al-Mansur 1002 brachen unter seinen Nachkommen bald Machtkämpfe um das Amt des Kämmerers aus, die das Kalifat erheblich schwächten (Siehe auch: Amiriden).
Herrscher:
Niedergang des Kalifats von Cordoba
1009 wurde Hischam II. und der Nachfolger von Abi Amir al-Mansur/ Almansor durch einen Aufstand in Cordoba gestürzt. Allerdings erstürmten die Berbertruppen Almansors Cordoba und plünderten die Stadt. Hier kam wieder der alte Konflikt zwischen Arabern und Berbern zum Ausbruch. In der Folgezeit kam es zu heftigen Kämpfen zwischen den Berbern, der arabischen Aristokratie und anderen Sklaventruppen, von denen diejenigen, die jeweils Cordoba kontrollierten einen Kalifen einsetzten. Gleichzeitig machten sich die Provinzen unter eigenen Dynastien vom Kalifat Cordoba selbständig (Taifa-Königreiche), so dass der Herrschaftsbereich des Kalifats bald nur noch die Stadt Cordoba und deren Umland umfasste.
Von 1016 bis 1023 waren die Umayyaden sogar von den berberischen Hammudiden vom Kalifat verdrängt. Zwar wurden nach 1023 wieder Umayyaden als Kalifen in Cordoba eingesetzt, doch hatte der Kalif den Einfluss über das Reich völlig verloren und kontrollierte nur noch Cordoba. 1031 wurde der letzte Umayyadenkalif Hischam III. durch den Rat der Notabeln von Cordoba abgesetzt und das Kalifat durch diesen endgültig aufgehoben. Hischam III. starb 1036 in der Verbannung in Lerida.
Literatur