Käthe Kollwitz
Käthe Kollwitz (* 8. Juli 1867 in Königsberg; † 22. April 1945 in Moritzburg bei Dresden) zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts.Sie kreierte trotz schwerer Lebensumstände mit ihren ernsten Lithografien, Radierungen, Kupfer- und Holzschnitten einen zeitlosen Kunststil und war zeitweilig auch als Bildhauerin tätig.
Table of contents |
2 Werk 3 Schulen und Museen 4 Literatur 5 Weblinks |
Leben
Schon mit 13 Jahren verfertigte sie erste Kupferstiche. Nach ihrem Studium in Berlin heiratete sie 1891 den Arzt Dr. Karl Kollwitz, zog mit ihm in einen Berliner Arbeiterbezirk und unterrichtete fünf Jahre an der Schule für Künstlerinnen. 1910 begann sie mit der Bildhauerei mit einem Stil, der dem Ernst Barlachs verwandt ist. Käthe Kollwitz verband eine enge Freundschaft mit dem Berliner Maler Otto Nagel.
1896 wurde ihr zweiter Sohn Peter geboren, der 1914 in Flandern fiel. Dieser Verlust brachte sie in Kontakt mit dem Pazifismus und auch mit Sozialisten. Nach der Ermordung Karl Liebknechts widmete sie ihm einen Holzschnitt. Ihrer Meinung nach hatte Kunst die Aufgabe, die sozialen Bedingungen darzustellen.
Werk
Ihr Werk umfasst Radierungen, Lithographien und Plastiken.
- 1893 Zyklus "Ein Weberaufstand"
- 1908 Zyklus "Bauernkrieg"
- 1919 Holzschnitt in memoriam K.Liebknecht
- nach dem Ersten Weltkrieg Zyklen "Krieg", "Proletariat", "Tod".
- sozialpolitische Plakate wie "Nie wieder Krieg" für den Mitteldeutschen Jugendtag in Leipzig und "Nieder mit den Abtreibungs-Paragraphen!"
- Um 1940 weitere ernste Zeichnungen zu diesen Themen, z.B. 1943 Da stehe ich und grabe mir mein eigenes Grab (siehe 3.Link).
Foto eines Transparentes auf der Friedensdemonstration 15.2.2003 in Berlin nach dem Motiv von Käthe Kollwitz
Kollwitz war Miglied in der Künstlerorganisation Berliner Secession, arbeitet für die Internationale Arbeiter Hilfe IAH und als erste Frau 1919 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Einer Partei gehörte sie nie an, empfand sich aber als Sozialistin und unterstützte den Aufruf einer Zusammenarbeit von KPD und SPD. 1933 wird sie zum Austritt aus der Akademie gezwungen.
200 ihrer Arbeiten sind im Dresdner Kupferstichkabinett ausgestellt. Bis 1933 war Kollwitz Professorin an der Berliner Kunstakademie, nach Ausbombung ihres Ateliers 1944 in Moritzburg (Rüdenhof). Dort erinnert eine Gedenkstätte an Leben und Werk der sozial engagierten Künstlerin.
Schulen und Museen
Nach Käthe Kollwitz sind einige Schulen, Buchhandlungen und viele Straßen benannt. Neben Dresden sind Museen in Berlin und Köln ihren Werken gewidmet. Jenes in Köln [1] wurde 1985 von der Sparkasse gegründet, besitzt die größte Sammlung ihrer Werke und zeigt oft Monografien thematischer Zusammenhänge (zum Beispiel Goya, Barlach, Otto Dix, Henry Moore oder Picasso.
Weitere Ausstellungen stehen in historischem Bezug oder stellen künstlerische Techniken in den Mittelpunkt ("Imago Mortis - Das Bild des Todes", "Geschichte der Lithographie"). Ein Höhepunkt war 1995 "Käthe Kollwitz - Meisterwerke der Zeichnung" zum 50. Todestages der Künstlerin mit 130 Blättern aus 48 internationalen Museen und Privatsammlungen.
Literatur
Weblinks