Künstliche Sprache
Künstliche Sprachen sind Sprachen, die aus verschiedenen Gründen neu konstruiert wurden, d.h. sich nicht durch den ungeplanten ("natürlichen") Sprachgebrauch entwickelt haben. Abgesehen davon unterliegen aber auch die natürlichen Sprachen Regeln (Hochsprache), die mitunter vom alltäglichen Sprachgebrauch abweichen.
Table of contents |
2 Plansprachen 3 Lingua Cosmica 4 Fiktive Sprachen 5 Spielsprachen 6 Programmiersprachen 7 Dokumentationssprachen 8 Weblink |
Die älteste Anwendung sind sicher die Geheimsprachen, die schon von den alten Griechen benutzt wurden und auch heute weiter Verwendung finden. So bilden etwa Zwillingsgeschwister untereinander oft eine so genannte Zwillingssprache, die nur sie verstehen. Die im 13. Jahrhundert geschaffene Sprache der Gauner in Deutschland, das Rotwelsch, gehört ebenfalls wie das Argot in Frankreich zu den Geheimsprachen.
Auch das Jenische muss wohl eher zu den Geheimsprachen als zu den natürlichen Sprachen gerechnet werden.
Plansprachen lassen sich in "logische" Sprachen zur Erforschung menschlicher Kommunikation (Loglan, Lojban, Teran) und so genannte Welthilfssprachen, die dazu gedacht sind, eine Verständigung zwischen völlig unterschiedlichen Kulturen zu ermöglichen, einteilen. Plansprachen die als Welthilfsprachen dienen sollen sind die folgenden, wobei eigentlich nur Esperanto und in gewissem Maße Interlingua erfolgreich sind:
Siehe auch: Bliss-Symbole
Ein weiter Punkt ist die Kommunikation mit Außerirdischen: So wurde durch Prof. Hans Freudenthal die Lingua Cosmica (LINCOS) [1] entwickelt, die zur Gänze auf Mathematik basiert.
Fiktive Sprachen wurden für Bücher und Geschichten erfunden. Dazu gehören etwa die Sprachen von J. R. R. Tolkiens Mittelerde wie Sindarin und Quenya, das Klingonisch aus Star Trek oder auch das schon weiter oben erwähnte Newspeak aus 1984 von George Orwell sowie die Schlumpfsprache. Im musikalischen Bereich gibt es z.B. das Kobaïanisch des Christian Vander mit seiner Band Magma.
Spielsprachen und Sprachspiele, also spielerische Modifikationen vorhandener Sprachen sind in einigen Ländern sehr beliebt und können auch eine positive Rolle beim Spracherwerb spielen. Ein relativ bekanntes Beispiel ist Verlan, in dem die Silben des französischen in einer festgelegten Reihenfolge vertauscht werden.
Programmiersprachen i.w.S. sind formale Sprachen
zur Formulierung von Anweisungen an einen Computer
(beispielsweise Assembler, Basic, C oder Pascal).
In der Informatik werden formale Sprachen allgemein zur Kodierung
von Informationen eingesetzt (beispielsweise XML,
RDF).
Man unterscheidet hierbei in
Dokumentationssprachen sind künstliche Sprachen, die in der Dokumentation zur Indexierung von Dokumenten verwendet werden.
Sie zeichnen sich durch ein Kontrolliertes Vokabular aus, so dass Homonyme und Synonyme vermieden werden. Beispiele sind Thesauri, Schlagwortsysteme und Systematiken.Geheimsprachen
Plansprachen
Neben gesprochenen bzw. geschriebenen Welthilfssprachen gibt es auch zwei Gebärden-Hilfssprachen, nämlich Gestuno, das gewisse Erfolge hatte und Signuno.Lingua Cosmica
Fiktive Sprachen
Spielsprachen
Programmiersprachen
Die in der Informatik verwendeten Sprachen werden anhand der Mächtigkeit der benötigten Grammatik durch die Chomsky-Hierarchie in vier verschiedene Klassen eingeteilt.Dokumentationssprachen