K Desktop Environment
KDE (K Desktop Environment, ursprünglich Kool Desktop Environment, heute hat das K keine bestimmte Bedeutung mehr) ist ein frei verfügbarer Desktop, das heißt eine grafische Benutzeroberfläche mit vielen Zusatzprogrammen für den täglichen Gebrauch. Er ist vorrangig für Computer gemacht, auf denen ein Unix-Betriebssystem läuft, wie z.B. Linux, FreeBSD oder Solaris.
Table of contents |
2 Geschichte 3 Wichtige Teile der Benutzeroberfläche 4 Programme des KDE-Projekts 5 Architektur 6 Literatur 7 Weblinks |
KDE versucht, eine vollwertige, konsistente und leicht bedienbare Oberfläche für Unix-Systeme zu sein, analog zu Windows oder MacOS. Das KDE Projekt ist somit vergleichbar zum GNOME Projekt, das eine ähnliche Zielsetzung verfolgt. Zusammen mit einem frei verfügbaren Unix-Derivat wie Linux hat man damit eine komplett freie und offene Rechner-Plattform, die jedem kostenlos zugänglich ist, inklusive dem Quellcode, der von jedem verändert werden kann.
KDE gilt als eine der flexibelsten Oberflächen, da der Endbenutzer eine umfangreiche Zahl von Einstellungsmöglichkeiten nutzen kann, um KDE so, angefangen vom Optischen (über so genannte Themes) bis hin zum Verhalten auf die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Diese Vielfalt ist allerdings nicht nur Segen, da Kritiker auch gerne darauf verweisen, dass zu viele Einstellungsmöglichkeiten neue Benutzer nur verwirren würden. KDE gibt es in 51 verschiedenen Sprachen.
KDE ist aktuell in der Version 3.2.3 (vom 9. Juni 2004), die Version 3.3.0 ist als 3.2.92 in der Beta-Version 2 (Codename "Kollege") verfügbar (22. Juli 2004).
Das Projekt wurde am 14. Oktober 1996 von Matthias Ettrich ins Leben gerufen. Man orientierte sich zunächst, sowohl vom Funktionsumfang als auch vom Namen her, am damals bereits verfügbaren aber proprietären Unix-Desktop CDE, setzte aber von Anfang auf eine objektorientierte Programmiersprache (C++) und eine umfangreiche, bereits bestehende Oberflächenbibliothek namens Qt, die von Trolltech entwickelt wurde.
Am 12. Juli 1998 war die Version 1.0 von KDE so weit, der Öffentlichkeit präsentiert zu werden. Diese frühen Versionen wurden von der Unix-Community mit gemischten Gefühlen empfangen: Es hagelte Kritik an der Verwendung eines kommerziellen Programmpakets (das oben genannte Qt) zur Erstellung eines freien Desktops, andere Kritiker wiederum bemängelten, dass man statt auf Qt nicht auf Motif bzw. das freie Pendant LessTif gesetzt hatte, das von ihnen als Standard empfunden wurde.
Den Kritikern zum Trotz wurde KDE von den Endbenutzern durchaus positiv aufgenommen und fand seinen Weg in erste Linux-Distributionen.
Eine der Konsequenzen der Lizenzdiskussion war, dass das lange Jahre nur als Idee existierende GNOME Projekt nun in Angriff genommen wurde, um einen vollkommen freien Desktop zu schaffen. Ein weiterer Lösungsansatz war, im Rahmen des Projekts Harmony einen freien, aber vollständig kompatiblen Ersatz für Qt zu entwickeln.
Dem dadurch entstandenen Druck auf Trolltech und der Überzeugungsarbeit der KDE-Entwickler war es zu verdanken, dass Trolltech sich schließlich im April 1998 dazu entschied, Qt in einer speziellen, freieren Version zur Verfügung zu stellen, die die Ansprüche der Community weitestgehend erfüllte. Das Projekt Harmony starb als Konsequenz, während GNOME als Projekt erfolgreich weitergeführt wurde.
Damit war auch endlich der Weg frei für die Aufnahme von KDE in weitere Linux-Distributionen, die sich dem bislang mit Verweis auf die Lizenzproblematik verweigert hatten, und stattdessen GNOME unterstützten.
Der endgültige Durchbruch kam mit der Version 2.0 vom 23. Oktober 2000. Die Infrastruktur des KDE-Systems wurde rundum überarbeitet, Aufsehen erzeugte jedoch vor allem Konqueror, der neue KDE-Dateimanager und -Webbrowser. Um dies nachzuvollziehen, muss man wissen, dass Unix zu dieser Zeit unter einem Defizit an brauchbaren Webbrowsern litt - Netscape Navigator war veraltet und instabil, während Mozilla noch nicht fertiggestellt war. Konqueror allein bewog deshalb viele Nutzer, die KDE gegenüber bislang skeptisch eingestellt waren, zum Umstieg.
In der Version 3.0 vom 3. April 2002 erhielt KDE ein neues Drucker-Framework und der Webbrowser Konqueror konnte DHTML interpretieren.
Mit der KDE-Version 3.1 vom 28. Januar 2003 bekam KDE ein so genanntes Desktop-Sharing-Framework. Mit dessen Hilfe kann ein KDE-Desktop von einem entfernten Rechner aus bedient werden, was z.B. zur entfernten Administration durch Support-Hotlines benutzt werden kann. (Hinweis: Dies ist nicht mit der ohnehin vorhandenen Netzwerkfähigkeit des X-Window-Systems zu verwechseln!). Seit der Version 3.1 beherrscht Konqueror Tabbed-Browsing.
Ab der Version 3.2 vom 3. Februar 2004 besitzt KDE die integrierte Groupware mit dem Namen Kontact. Diese Software-Suite vereinigt E-Mail, Adressbuch, Kalender, Terminplaner, Newsreader, Wetteranzeige, Geburtstagserinnerung, Notizblock und ToDo-Liste in einer Applikation.
Mit KOffice verfügt das Projekt auch über ein komplettes Office-Paket. Eine Liste aller Programme des KDE-Projekts gibt es unter KDE (Programme)
Leistungsumfang
Geschichte
Wichtige Teile der Benutzeroberfläche
Programme des KDE-Projekts
Architektur
Innerhalb des KDE-Systems arbeiten verschiedene Subsysteme, von deren Funktion der Benutzer normalerweise nicht sehr viel mitbekommt. Zur unterliegenden Infrastruktur von KDE gehören u.a.:Literatur
Weblinks