Jesus Gil y Gil
Jesús Gil y Gil (* 11. März 1933 in Burgo de Osma, Soria; † 14. Mai 2004 in Madrid) war ein spanischer Politiker und Unternehmer.Gil stand dem spanischen Traditions-Fußballklub Atletico Madrid zwischen 1987 und 2003 insgesamt 16 Jahre vor. Erst im Alter von 70 Jahren trat er vom Präsidentenamt zurück. Die für Gil typische Begründung: "Ich bin jetzt 70 Jahre alt, und es gibt so viele Dilettanten, die mich kritisiert haben. Das muss ich mir nicht mehr antun." Die Aktienmehrheit am Verein hielt er aber bis zu seinem Tode.
Unter Gils Führung gewann Atletico Madrid im Jahre 1996 die spanische Meisterschaft und den Pokal. 2000 stieg der Verein aber erstmalig nach mehr als 66 Jahren in die zweite Division (vgl. Zweite Bundesliga) ab; zu dieser Zeit stand u. a. der Schweizer Internationale Raphaël Wicky unter Vertrag.
Erst im Jahr 2002 kehrte Atletico in die Primera Division (vgl. Erste Bundesliga) zurück. Im April 2002 musste Gil eine Woche in Untersuchungshaft verbringen, da ihm vorgewurfen wurde, in seiner zehnjährigen Amtszeit als Bürgermeister von Marbella 26 Millionen Euro veruntreut zu haben. Gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 700.000 Euro kam er damals frei.
Auch während seiner Amtszeit als Atletico-Chef, in der 26 Trainer vorzeitig ihren Posten räumen mussten, hatte Gil oft Ärger mit der Justiz und sorgte durch seine zahlreichen Eskapaden immer wieder für Schlagzeilen.
Am 8. Mai 2004 erlitt Gil einen Gehirnschlag und musste bis zu seinem Tode – im Alter von 71 Jahren – künstlich beatmet werden. Der bereits länger unter Bluthochdruck leidende Gil war seit Anfang 2003 auf einen Herzschrittmacher angewiesen und verstarb am 14. Mai 2004 in der CEMTRO Klinik von Madrid in folge eines Predominantem malignem Cerebralen Infarktes. Die Beisetzung erfolgte in Vicente Calderon.
Sein Sohn Miguel Angel ist weiterhin Generaldirektor des Klubs.