Jean-Baptiste Lully
Jean-Baptiste Lully, ursprünglich Giovanni Battista Lulli (* 28. November 1632 in Florenz, † 22. März 1687 in Paris) war ein Komponist italienischer Herkunft, der den größten Teil seines Lebens für den Hof Ludwig XIV arbeitete. Er wurde 1661 französischer Bürger.Als Sohn eines Müllers erwarb Lully nur eine geringe Ausbildung – musikalisch und anderweitig –, aber er lernte Gitarre und Violine zu spielen. Im Jahr 1646 wurde er vom Herzog de Guise entdeckt, der ihn nach Frankreich brachte, wo er als Küchenjunge in die Dienste von Mademoiselle de Montpensier (la Grande Mademoiselle) trat. Mit der Unterstützung dieser Dame wurden seine musikalischen Talente kultiviert. Ein unflätiges Gedicht über seine Gönnerin führte zu seiner Entlassung.
Daraufhin studierte er Musiktheorie unter Métra und wurde Mitglied des Orchesters des französischen Hofs. Später wurde er zum musikalischen Leiter von Ludwig XIV und zum Leiter der Pariser Oper ernannt. Der Einfluss seiner Musik verursachte eine radikale Revolution im Tanzstil des Hofs. Statt der bis dahin vorherrschenden langsamen und vornehmen Bewegungen führte er lebhafte Ballette mit schnellem Rhythmus ein.
Im Jahr 1662 wurde er zum musikalischen Meister der königlichen Familie ernannt. 1681 wurde er zum Hofsekretär und in den Adelsstand erhoben.
Während er am 8. Januar 1687 ein Te Deum mit einem langen Stab dirigierte, verletzte er sich (wie man sagt) so ernsthaft am Fuß, dass es zum Wundbrand kam, dem er am 22. März erlag.
Mit Quinault hatte Lully einen kongenialen Dichter gefunden. Er komponierte zwanzig Opern, die höchst enthusiastisch aufgenommen wurden. In der Tat kann man ihn mit gutem Grund als den Gründer der französischen Oper bezeichnen, indem er die italienische Methode der separaten Rezitative und Arien zugunsten einer dramatischen Vereinigung beider aufgab, was eine Beschleunigung der Handlung erlaubte, die dem Geschmack des französischen Publikums mehr entgegenkam.
Er vollzog wichtige Verbesserungen in der Zusammensetzung des Orchesters, dem er einige neue Instrumente hinzufügte.
Lully pflegte eine Freundschaft mit dem Dichter Molière und komponierte illustrative Musik für einige seiner besten Stücke.
Sein Miserere, geschrieben für die Beerdigungszeremonie des Ministers Sequier, ist ein geniales Werk; auch seine kleineren geistlichen Kompositionen sind bemerkenswert.
Auf dem Totenbett schrieb er Bisogna morire, peccatore.