Japanische Sprache
Japanisch (日本語, sprich: nihongo) ist die Amtssprache Japans. Außerhalb Japans wird japanisch hauptsächlich in den USA (nordamerikanisches Festland und Hawaii) und Südamerika (vor allem in Brasilien, vgl. auch Alberto Fujimori) gesprochen, was auf drei große Auswanderungswellen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts zurückzuführen ist.
Der Language Code ist ja
bzw. jpn
(nach ISO 639).
Der Ursprung der japanischen Sprache ist bis heute unklar; eine Sprach-Verwandtschaft kann nur zur ryūkyūanischen Sprache zweifelsfrei nachgewiesen werden.
Daneben wurden auch Verbindungen zu einigen sibirischen Sprachen, Turksprachen, zum Koreanischen sowie zu Inselsprachen Melanesiens und Mikronesiens postuliert - letzteres vor allem aufgrund ähnlicher Lautsysteme -, diese konnten allerdings bisher nicht nachgewiesen werden. Eine sehr lange Periode der schriftlosen Isolierung (von mehreren tausend Jahren v. Chr. bis ca. 300 n. Chr.) hatte die altjapanische Sprache weit von allen eventuellen Ursprüngen entfernt.
Die heutige japanische Sprache ist massiv von der chinesischen Sprache beeinflusst, obwohl das Altjapanische vom Chinesischen völlig verschieden war.
So besteht ein großer Teil (ca. 40%) des heutigen japanischen Wortschatzes aus chinesischen Lehnwörtern, und auch das japanische Schriftsystem stammt von chinesischen Schriftzeichen ab, allerdings unterscheiden sich die Aussprache und Grammatik grundlegend: in der Aussprache ist Japanisch keine Tonsprache, und in der Grammatik ist Japanisch, im Gegensatz zum isolierenden Chinesischen, eine agglutinierende Sprache mit einer Vielzahl von grammatischen Suffixen - so genannten Partikeln -, welche eine ähnliche Funktion haben wie die Endungen, Präpositionen und Konjugationen der europäischen Sprachen.
Auch im heutigen Japanisch lassen sich aber altjapanische und chinesische Elemente noch ziemlich klar voneinander abgrenzen. Viele Lautfiguren finden sich z. B. nur in jeweils einem der beiden Bereiche.
Mit der Öffnung zum Westen wurden im Japanischen in zunehmendem Maße Lehnwörter aus europäischen Sprachen übernommen. Ihr Anteil an der Sprache beträgt insgesamt ca. 10-15% und variiert je nach Sachgebiet. Solche Wörter werden nicht mit chinesischen Schriftzeichen geschrieben, sondern in der Silbenschrift Katakana und sind daher klar abgegrenzt. Allerdings werden sie oft auf "japanische Weise" abgekürzt oder lautlich verändert (z. B. ist aus dem englischen Begriff personal computer durch Verkürzung und Angleichung das Wort パソコン pasokon geworden). Häufig sind diese Wörter auch durch Umdeutung nicht mehr mit der ursprünglichen Bedeutung gleich zu setzen.
Im 16. Jahrhundert übernahm die japanische Sprache einige Wörter aus dem Portugiesischen, als portugiesische Jesuiten in Japan eine kurzlebige christliche Mission einrichteten. Dazu gehören beispielsweise パン pan (Brot) und テンプラ tempura (in Backteig frittiertes Gemüse und Fisch, von lateinisch tempora - (Fasten)zeiten).
Auch deutsche Lehnwörter sind im Japanischen zu finden (z. B. アルバイト arubaito von "Arbeit", im Sinne von "Teilzeitjob"). Von Mitte des 19. bis ins 20. Jahrhundert hinein orientierte sich die ärztliche Ausbildung in Japan an deutschen Dozenten und Lehrbüchern, und die Krankenberichte wurden auf deutsch in lateinischer Schrift geschrieben. Daher haben sich vor allem in der Medizin viele Begriffe erhalten (z. B. ルンゲ runge von "Lunge", クランケ kuranke von "Kranke", カ
ルテ karute von "Karte" im Sinne von "Patientenkartei"). Auch in der Philosophie (z. B. ゲシュタルト geshutaruto von "Gestalt", イデー idê von "Idee"), beim Bergsteigen (z. B.
シュタイクアイゼン shutaikuaizen von "Steigeisen", エーデルワイス êderuwaisu von "Edelweiß") und bei Freizeitsportarten (z. B. ワンデルング wanderungu von "Wanderung") finden sich im Japanischen zahlreiche deutsche Lehnwörter. (Anmerkung: "Wanderung" heisst ハイキンゲ haikingu vom englischen Hiking)
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts übernimmt das Japanische große Mengen von Wörtern aus dem Englischen, die meisten Begriffe des "modernen Lebens" fallen im heutigen Japanisch in diese Kategorie.
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