Jakob Haringer
Jakob Haringer (*16. März 1898 in Dresden als Johann Franz Albert; † 3. April 1948 in Zürich) war ein deutscher Schriftsteller.
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2 Werke 3 Herausgeberschaft 4 Literatur |
Jakob Haringer war der Sohn eines österreichischen Vertreters und einer
bayerischen Lehrertochter. Er besuchte die Volksschule in München und Salzburg und die Realschule in Traunstein und Ansbach. Eine kaufmännische Lehre brach er nach einigen Monaten ab und begab sich auf Wanderschaft. Ab 1917 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg in Flandern teil. 1918 wurde er wegen Herzbeschwerden als dienstuntauglich entlassen.
In München war er 1919 Sympathisant der Räterepublik und nach deren Ende für kurze Zeit inhaftiert. Seit Beginn der Zwanzigerjahre führte er ein unstetes Wanderleben in Deutschland und den Nachbarländern, da er wegen eines kleinen Vergehens gegen das Zollgesetz polizeilich gesucht wurde; später folgten Anzeigen wegen Urkundenfälschung, Meineid, Beamtenbeleidigung, Hausfriedensbruch und Gotteslästerung und mehrfache
Zwangseinweisungen in
psychiatrische Anstalten. Haringers Werke erschienen meist im Selbstverlag; die Erscheinungsorte sind
häufig fingiert. Er lebte vorwiegend von Bettelbriefen an prominente Schriftsteller; zu seinen Förderern gehörten Alfred Döblin und Hermann Hesse. Von
1931 bis 1933 wohnte er in Ebenau bei Salzburg mit der Schauspielerin Hertha Grigat; aus dieser Beziehung gingen zwei uneheliche Kinder hervor. Im Jahre 1936 wurde ihm von den nationalsozialistischen Machthabern die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt, so dass Haringer im März 1938 aus Österreich nach Prag und von dort aus in die Schweiz floh. 1939 lebte er vorübergehend in Paris, anschließend wieder illegal in der Schweiz, wo er während des
Zweiten Weltkriegs
in verschiedenen Flüchtlings- und
Internierungslagern festgehalten wurde. Eine Berner Hilfsorganisation ermöglichte es ihm, sich ab
1943 in Bern niederzulassen. 1946 siedelte er nach Köniz bei Bern über. Haringer starb bei einem Besuch in Zürich.
Jakob Haringer, dessen Werk vorwiegend aus Gedichten besteht, war ein ungemein eigenwilliger und eigensinniger Autor, der nur am Rande vom Expressionismus beeinflusst war. Seine Werke haben vorwiegend die eigenen Empfindungen zum Thema und schwanken unablässig
zwischen tiefem Gefühl, großer Melancholie und wüsten Ausfällen
gegen Gott und die Welt. Auch durch seinen Lebenslauf steht er in der Tradition mittelalterlicher Vaganten. Sein Nachlass befindet sich heute im
Schweizerischen Literaturarchiv in Bern und im Salzburger Literaturarchiv.
Leben
Werke
Herausgeberschaft
Literatur