Jüdische Geschichte
Die Jüdische Geschichte lässt sich grob in zwei zeitlich aufeinander folgende Perioden unterteilen: Das tempelorientierte Judentum im Nahen Osten, insbesondere in Israel, bis zur zweiten Zerstörung des jüdischen Tempels in Jerusalem (70 nach der Zeit) und das das rabbinische Judentum in vielen Ländern Asiens, Afrikas und Europas, das aus der antiken jüdischen Strömung der Pharisäer, nach dem Krieg Israels gegen Rom entstand.
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2 Nach-biblische Geschichte 3 Siehe auch |
Juden fanden sich erstmals (zusammen mit vielen anderen Völkern ihrer Zeit) zwischen den Hochkulturen Ägypten und Mesopotamiens im damals Kanaan genannten Landstrich, das später Judäa, Palästina oder Israel genannt wurde.
Als kleines Land von geringer wirtschaftlicher Bedeutung, an Handelsstraßen gelegen, hing das Geschick der Juden oft von der politischen Lage der umgebenden Reiche ab.
Die traditionelle jüdische Geschichte, wie sie im alten Testament der Bibel aufgezeichent ist, sieht die Juden als Nachkommen der alten Israeliten, die sich letztendlich auf die Stammväter Abraham, Isaak und Jakob zurückführen.
Historisch bedeutsam war das unter König Saul errichtete Reich, das unter König David und Salomon weiter aufblühte, mit der Hauptstadt Jerusalem.
Das Reich zerfiel nach Salomon in ein Nordreich (Israel) und ein Südreich (Judaea).
Ersteres fiel im 8. Jahrhundert v. Chr an die Assyrer unter Salmanassar V, letzteres wurde im 6. Jahrhundert v. Chr von Babylonien erobert.
Die Elite Judäas musste ins Exil nach Babylon, das mit dem Sieg der Perser über Babylon endete.
Die Zeit Alexander des Großen prägte das Judentum hellenistisch.
Ein Versuch unter Antiochus IV. Epiphanes, den jüdischen Tempel Zeus zu weihen, führte zum Aufstand der Makkabäer und zu einem unabhängigen jüdischen Königreich, das von 165 v. Chr bis 63 v. Chr bestand, und durch das expandierende römische Reich beendet wurde.
Ein im Jahr 66 n. Chr begonnene Aufstand gegen das römische Reich scheiterte im Jahr 70, und endete mit dem Fall Jerusalems und der Zerstörung des jüdischen Tempels (Flavius Josephus: Der jüdische Krieg).
Juden konnten weiter in ihrem Land leben, bis der Aufstand unter Simon Bar Kochba und der folgende Gegenschlag viele Juden um Leben oder Freiheit brachte.
Schon zu dieser Zeit lebten Juden im gesamten Mittelmeerraum (insbesondere in Alexandria und Kleinasien), sowohl Emigranten als auch Konvertierte. Zusammen mit den durch die Aufstände vertriebenen und verschleppten Juden bildeten diese Juden die Diaspora ohne Heimatland oder religiöses Zentrum.
Im Zuge der Expansion des Islam, der den monotheistischen Juden gegenüber relativ tolerant war, gelangten Juden bis in den Mittleren Osten, nach Nordafrika und nach Südwesteuropa.
Vermutlich sind Juden seit Ende des 7. Jahrhundert von Byzanz kommend in der heutigen Ukraine ansässig. Bis in das 10. Jahrhundert können jüdisch- chasarische Siedlungen zurück verfolgt werden. In der Zeit zwischen 786-809 n.Chr. trat die gesamte Oberschicht der Chasaren zum Judentum über. Die Chasaren werden daher gelegentlich auch "der 13. Stamm Israels" genannt.
Die Zahl der Bekehrten belief sich angeblich auf etwa 4.000 Menschen, die jüdische Lehre durchdrang also auch das gesamte Volk. Im Laufe der Zeit mischten sich Juden und turksprachigen Chasaren.
In den Jahrzehnten nach Einfall der Russen um 944 und durch innere Zwistigkeiten zerbrach das Chazaren-Reich schließlich.
In der Zeit der Kiewer Rus (980-1015) erlebten die Juden eine weitere Blütezeit.
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