Izmir
İzmir (früher unter dem griechischen Namen Smyrna bekannt, neugriechisch Σμύρνη) ist der zweitgrößte Hafen (nach İstanbul) und mit seinen 2.480.000 (2003) Einwohnern die drittgrößte Stadt der Türkei und Hauptstadt einer Provinz (İl) gleichen Namens. Sie liegt an der Ägäis-Küste am Golf von İzmir.Der Name Smyrna geht auf die griechische Bezeichnung für Myrrhe zurück.
Table of contents |
2 Spätantike - Byzanz 3 Osmanisches Reich 4 Erster Weltkrieg und türkisch-griechischer Krieg 5 Türkei 6 Wirtschaft 7 Öffentliche Einrichtungen 8 Sehenswürdigkeiten |
Antike
Die Stadt wurde um 3000 v. Chr gegründet. Zeitweise befand sie sich im Einflußbereich der Hethiter und war ab 688 v. Chr eine wichtige Stadt der Ionier. Smyrna soll eine mögliche Geburtsstadt des Dichters Homer sein.
Der lydischen König Alyattes zerstörte Smyrna 630 v. Chr. Erst Antigonos I. Monophthalmos gründete 20 Stadien südwestlich der alten Stadt ein neues Smyrna. Der von ihm angelegte Hafen legte den Grundstein für Smyrnas Entwicklung zu einer der reichsten Handelsstädte Asiens.
Nachdem es schon bei der Eroberung durch den römischen Konsul Dolabella sehr gelitten hatte, wurde es 178 und 180 n. Chr. durch Erdbeben noch härter mitgenommen, aber durch Marcus Aurelius wiederhergestellt.
Cassius war zeitweilig römischer Gouverneur von Smyrna.
Spätantike - Byzanz
Smyrna war ein wichtiges Zentrum der hellenistischen Welt.
Schon früh etablierte sich eine christliche Gemeinde. Diese Gemeinde ist einer der sieben Adressaten der Offenbarung des Johannes.
Der Kirchenvater Polykarp von Smyrna, Verfasser eines Briefes an die Philipper, war im 2. Jahrhundert Bischof von Smyrna. Auch Ignatius von Antiochien hielt sich in Smyrna auf und soll dort vier der Ignatiusbriefe verfasst haben.
Smyrna gehörte ab 395 zum Byzantinischen Reich. 1083 wurde es zeitweilig von dem Seeräuber Tzachas und 1402 von Timur Lenk erobert. Murad II eroberte es, nachdem der Großteil Kleinasiens bereits verlorengegangen war, 1424 für das Osmanisches Reich.
Osmanisches Reich
Smyrna war ein wichtiges Zentrum für Händler und Kaufleute in der Zeit der Seldschuken und im Osmanischen Reich und der wichtigste Handelsplatz Kleinasiens. Seine Bevölkerung bildeten christliche orthodoxe Griechen, (katholische) abendländische Christen, Armenier, Juden und Türken. Die Befölkerungsgruppen wohnten jeweils in eigenen Stadtvierteln.
Smyrna war Sitz des Generalgouverneurs der Provinz Wilajets Aidin, eines Metropoliten sowie je eines katholischen, griechischen und armenischen Erzbischofs.
Smyrna war ein Zentrum der Teppichweberei.
Erster Weltkrieg und türkisch-griechischer Krieg
Sie wurde 1920 im Vertrag von Sèvres Griechenland zugesprochen. Die Stadt wurde 1922 während des türkisch-griechischen Krieges beim Einmarsch der Türken zerstört, später aber wieder aufgebaut. Die griechische Bevölkerung wurde aus der Stadt vertrieben. Viele der Griechen emigrierten nach Athen, wo heute noch der Stadtteil Nea Smyrni an ihre Herkunft erinnert. Im Vertrag von Lausanne wurde İzmir der Türkei zugesprochen.