Italienische Rockmusik
Italienische Rockmusik lässt sich seit den 1960er Jahren mit Gruppen wie "I Giganti" oder "Nomadi" beobachten, die entsprechende Richtungen in England wie den Merseybeat oder Folk Rock als Vorbild haben. Sie hat - auch über einzelne Musiker - Verbindungen zu den Cantautori bzw.italienischen Liedermachern, primär handelt es sich aber um Musik von Gruppen (zu unterscheiden von den backing groups der Cantautori).Die Gruppen der 1970er wie "PFM" (Premiata Forneria Marconi) oder "Banco del Mutuo Soccorso" (auch kurz "Banco") oder "Le Orme" orientieren sich zunächst am englischen Kulturrock z.B. von Genesis oder Yes, später ab Mitte der 70-er auch am Jazzrock wie die "Area". Merkmale ihrer Musik sind Einflüsse des Belcanto, Nebeneinander und Verbindung von Klassik, Jazz, Rock, Folk, poetische Texte, weit ausholende, lange Stücke, virtuose Beherrschung der Instrumente und zum Teil auch herausragende sängerische Leistungen.
Nach dem Punk und seinen wenig langlebigen Gruppen treten um und nach 1980 Gitarrenbands nach dem Muster der U2 wie die "Litfiba" mit ihrem bekannten Sänger Pero Pelù oder die "Timoria" hervor. Auch witzige Revival Bands wie "Elio e le storie tese" oder die postmodernen "Bluvertigo" gehören zu dieser Richtung.
Modernen mediterranen Folk Rock pflegen in den 90er Jahren die sardischen "Tazenda", im Stil des bekannten, durch das ehemalige "PFM"-Mitglied Mauro Pagani produzierten Albums "Creuza de Mä" von Fabrizio de André. Die neben anderen aus Schlagzeuger und Gitarrist der "Banco" formierten "Indaco" verbinden in den letzten Jahren mediterrane Folklore und jazzrockige Rhythmen.
Der Mainstream ist heute durch Gruppen wie die "Pooh" oder "Stadio" vertreten, aber auch durch stadionfüllende Acts wie "Ligabue", ein italienisches Pendant zu Bruce Springsteen.
Den Gesamtmarkt der U-Musik in Italien teilen sich heute nationale und internationale Produktionen zu je 50%. Es gibt Radiosender, die ausschließlich italienische Musik ausstrahlen und damit hohe Reichweiten erzielen. Die zahlreichen Festivals und Open-Air Konzerte sind gut besucht. Dieses Umfeld erklärt die Langlebigkeit nationaler Rockbands und läßt für die Vielfalt und Originalität der italienischen Rockmusik in Zukunft weiteres erwarten.
Table of contents |
2 Diskographie 3 Literatur 4 Weblinks |
Area: Crac! (1974)
Banco:Darwin (1972), Come in un'ultima cena (1976), Canto di primavera (1979), Urgentissimo (1980), Banco (1983), Il 13 (1994), Nudo (teilw.live, 1997)
Fabrizio de André: In Concerto - Arrangiamenti PFM (live, 1979), Creuza de Mä (1984)
Denovo: Venuto dalle Madonie a cercar Carbone (1989)
Indaco: Amorgos (1999), Terra maris (2003)
Nomadi: Quando ci sarai (1996), Le strade, gli amici, il concerto (live, 1997)
Le Orme: Uomo di pezza (1972), Venerdì (1982), Il fiume (1996)
PFM: Storia di un minuto (1972), Jet lag (1977), Come ti va in riva alla città (1981), Performance (live, 1982), PFM! PFM? (1984), Miss Baker (1987), Ulisse (1997), www.pfmpfm.it (1998), Serendipity (2000)
Stadio: I miti (Sampler, 1984-1986), Occhi negli occhi (2002)
Tazenda: Murales (1991), Fortza Paris (1995)
Timoria: 2020 Speedball (1995)
Bekannte italienische Rockmusiker
Sänger
Gitarristen
Keyboardspieler
Bassisten
Schlagzeuger
Diskographie
Literatur
Weblinks