Itaipú
Itaipú (im Portugiesischen Itaipu) ist der Name eines Wasserkraftwerkes und des dazugehörigen Stausees an der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien.Auf einer Fläche von 1350 km² bei einer Länge von etwa 170 km wird der Paraná aufgestaut. Die dazugehörige Stauanlage ist 7760 m lang und knapp 200 m hoch. Das Kraftwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt Paraguays und Brasiliens. Es wurde 1975 begonnen und 1991 fertiggestellt. Vorher gingen seit Mai 1984 jährlich zwei bis drei der Turbinenn ans Netz. Die installierte Leistung der insgesamt 18 Turbinenn beträgt 12600 MW. Seit 2001 ist eine Erweiterung um zwei Turbinenn im Bau, die 2004 in Betrieb gesetzt werden sollen; die Gesamtkapazität des Kraftwerkes wird dann 14.000 Megawatt betragen. Im Mittel produziert das Kraftwerk jährlich 90 Mio. MWh elektrische Energie bei einem Wasserdurchfluß von durchschnittlich 10500 m³/s. Es deckt etwa 95% des paraguayensischen und knapp 25% des brasilianischen Strombedarfs. Mit den zukünftig insgesamt 20 Turbinen sollen jährlich ca. 95 Mio. MWh erzeugt werden.
Bis zur Fertigstellung des Drei-Schluchten-Stausees in China war Itaipú das größte Wasserkraftwerk der Welt. Aufgrund der hohen Auslastung der Turbinen bleibt Itaipú hinsichtlich der Jahresenergieproduktion weiterhin an erster Stelle.
Wie üblich, so steht der sauberen Energieerzeugung durch Wasserkraft auch eine schmutzige Seite gegenüber. Auch wenn die Relation zwischen dem Eingriff in die Natur aufgrund der enormen Menge der produzierten Energie bei Itaipú im Vergleich zu anderen Wasserkraftwerken günstiger ist, hat seine Errichtung der Umwelt irreparable Schäden zugefügt. Einige Tausend Ureinwohner verloren für immer ihre Heimat. Für die Errichtung des Stauseess wurden große Flächen subtropischen Regenwaldes abgeholzt. Noch größere Flächen verschwanden ebenso in den Fluten wie auch die Wasserfälle Sete Quedas bei Guaíra, die denen von Iguazú nahezu ebenbürtig gewesen sein sollen. Durch den Bau kam es zu einem Massersterben von Papageien.
Während die Errichtung des Kraftwerks für Paraguay trotz erheblicher Korruption während des Baus aufgrund des Energieexports halbwegs rentabel sein soll, trug es für Brasilien mit etwa 16,6 Mrd. US-Dollar zu einer deutlich höheren Auslandsverschuldung bei.