Isländische Literatur des Mittelalters
Table of contents |
2 Sagas und Skaldik
2.1 Die Königssagas
3 Literatur2.2 Die Isländersagas 2.3 Die Edda 2.4 Die Dichtkunst der Skalden 2.5 Die Märchensagas |
Gerade in der mittelalterlichen Literatur Europas nimmt Island eine herausragende Stellung ein und dies ist auch mit der Grund, wieso sich die isländische Kultur immer wieder über die Literatur definiert hat.
Auch in Island hatte allerdings zunächst die mündliche Überlieferung der alten Götter- und Heldensagen Vorrang. Doch nach der allgemeinen - wenn auch nicht ganz freiwilligen - Übernahme des Christentums um das Jahr 1000 begannen Isländer selbst Bücher zu verfassen. Kirchliche Institutionen, vor allem die Bischofssitze in Skálholt und Hólar sowie die Klosterschulen wurden wie im übrigen Europa auch zu Zentren der Bildung. Zunächst schrieb man allerdings noch in lateinischer Sprache. So hat der Gelehrte Saemundur Sigfusson eine Geschichte der norwegischen Könige auf Latein verfasst.
Als erstes bekanntes isländisches Schriftzeugnis gilt die Gesetzessammlung Grágas aus dem Jahre 1118. Der bekannteste Schriftsteller dieser Zeit war Ari Thorgilsson (1067-1148). Er verfasste eine Geschichte der Isländer von der Landnahme bis in seine Zeit, das Íslendingabók. Besondere Berühmtheit erlangte allerdings das Landnámabók . In ihm werden die Geschichte der Landnahme und die Verwandtschaftsbeziehungen von über 400 beteiligten Personen dargestellt. Der Autor oder die Autoren sind uns nicht überliefert. Die drei erhaltenen Fassungen stammen aus dem 13. Jahrhundert.
"Saga" im Isländischen bedeutet "Geschichte". Es gibt zwei Hauptgruppen dieser isländischen Sagas: Die Königssagas und die Isländersagas.
In den Königssagas wird vor allem das Leben der norwegischen Könige beschrieben. Der berühmteste dieser Texte, die Heimskringla, stammt von dem herausragenden Autor Snorri Sturluson (1178-1241), der sie zu Beginn des 13. Jahrhunderts verfasste.
Die Isländersagas sind Heldensagen, die zwischen 1200 und 1350 entstanden. Ihre Autoren bleiben anonym.
Sie handeln von Männern und Frauen der wohlhabenden Oberschicht um ca. 930 - 1030 und erzählen von Fehden um Ehre und Land. Der Stil bemüht sich um sachliche Darstellung, an Höhepunkten sind Dialoge eingebaut.
Das umfangreichste dieser Werke ist die Njálls-Saga um den klugen Njáll und seinem Freund Gunnar von Hlídarendi. In der Laxdaela-Saga steht eine Frau, Gudrún Ósvífursdóttir, zwischen zwei Männern, Kjartan und seinem Freund Bolli. Manche Sagas stellen Geächtete in den Mittelpunkt, so die Grettis-Saga. Der Held der Egills-Saga, die bezeichnenderweise vermutlich von Snorri Sturluson verfasst wurde, ist wie dieser eine Mischung aus Dichter und Machtpolitiker.
Der Begriff ist doppeldeutig, denn er bezieht sich einerseits auf die sog. Lieder-Edda (auch ältere Edda), eine Sammlung von Götter- und Heldensagen in Form von Epen, darunter die der schönen Brunhild, die später im Nibelungenlied auftaucht.
Andererseits ist damit auch die Prosa-Edda (auch jüngere Edda) des Snorri Sturluson gemeint. Dieses Epos hat drei Teile: eine Einführung in die germanische Götterwelt sowie zwei poetologische Teile, in denen die Dichtkunst der Skaldik erklärt wird. Die Skalden waren umherziehende Dichter, die in kunstvoller Form mit Reimen und standardisierten Metaphern, Heldenlieder vortrugen.
Die Anfänge
Sagas und Skaldik
Die Königssagas
Die Isländersagas
Die Edda
Die Dichtkunst der Skalden
Die Märchensagas
Literatur
Nachschlagewerke
Sagas-Ausgaben