Isabella Clara Eugenia
Infantin Isabella Clara Eugenia (* 12. August 1566 in Segovia in Spanien; † 1. Dezember 1633 in Brüssel) war Statthalterin der spanischen Niederlande.In manchen Quellen wird sie auch Clara Isabella Eugenia genannt.
Infantin Isabella Clara Eugenia wurde als Tochter von Philipp II. von Spanien und Elisabeth von Valois am 12. August 1566 in Segovia in Spanien geboren. Am 6. Mai 1598 heiratet sie den ebenfalls am spanischen Hofe Philipps II. großgezogenen Erzherzog Albrecht VII. von Österreich (in manchen Quellen auch Albert genannt). Das Paar erhält als Brautschatz die katholischen Niederlande von der spanischen Krone, mit der Option, dass dieselben an Spanien zurückfallen, wenn die Ehe kinderlos bleibt. In Brüssel, wo das damalige Zentrum der spanischen Niederlande liegt, lassen sich die beiden nieder. Das Gebiet erstreckt sich südlich von Rhein und Maas bis in das heutige Luxemburg und Belgien. De fakto ist zu diesem Zeitpunkt nur noch die südliche Hälfte der Niederlande unter der Kontrolle der Spanier, die nördliche Hälfte (siehe auch Achtzigjähriger Krieg), auch Generalstaaten genannt, sind in der Hand der calvinistischen Niederländer.
Der Herzog und die Infantin bemühen sich darum, dass Elend der vergangenen Kriegsjahre zu mindern. Zudem handelt Albrecht 1609 einen zwölfjährigen Waffenstillstand mit den nördlichen Provinzen aus und so blüht das höfische, gesellschaftliche und kirchliche Leben in und um Brüssel voll auf. 1609 wird auch Peter Paul Rubens als Hofmaler verpflichtet.
Im April 1621 läuft jedoch das zwölfjährige Waffenstillstandsabkommen aus, im Juli stirbt Herzog Albrecht. Da es keinen Erbfolger gibt, fallen die katholischen Niederlande wieder zurück an die spanische Krone. Der dort inzwischen regierende, noch junge König Philipp IV, ist jedoch nicht auf Frieden aus. Sein leitender Minister Gaspar de Guzman de Olivarez strebt danach, die einstige Großmachtsstellung Spaniens in Europa wiederherzustellen, und glaubt fest daran, einen Krieg gegen die nördlichen Provinzen gewinnen zu können. So scheitern die schon begonnenen Friedensgespräche, und weitere lange Kriegsjahre stehen an.
Nach dem Tode Herzog Albrechts 1621 regierte Isabella Clara Eugenia, nun als Statthalterin von Spanien eingesetzt, alleine weiter. Sie gibt die Hoffnung auf einen Frieden trotz der gespannten Lage nicht auf und schickt 1623 den international erfahrenen Maler Peter Paul Rubens nach Den Haag, um dort, unter dem Deckmantel künstlerischer Aktivitäten und ohne Wissen Spaniens, geheime Friedensverhandlungen mit den
Generalstaaten zu führen. Stück für Stück werden die Bemühungen öffentlich, und es kommt eine Konferenz zwischen Spanien und den nördlichen Niederlanden zustande. Doch diese bleibt ergebnislos, da beide Kriegsparteien auf ihren jeweiligen Standpunkten beharren.
Nach Beginn des Dreißigjährigen Krieges in Osteuropa (Prager Fenstersturz 1618) weitet sich der Krieg dort aus. Während dessen versucht Isabella in kleinen Stücken in ihrem Rahmen zum Frieden beizutragen. Peter Paul Rubens verhandelt auf ihr Geheiß hin offiziell zwischen England und Spanien ab 1627 um Frieden. Er ist erfolgreich und versucht danach noch einmal, ein Einlenken der Generalstaaten gegenüber Spanien zu erreichen. Diesmal scheitert er am Starrsinn Den Haags.
Nach 1630 gewinnt die Armee der Generalstaaten unter Friedrich Heinrich, dem Städtebezwinger, deutliche Gebietsgewinne auf (ehemals) spanischen Territorium. Dies kann auch der Nachfolger, der Kardinalinfant Ferdinand (Sieger der Schlacht bei Nördlingen), nicht verhindern.
Isabella Clara Eugenia stirbt, ohne Erfolge bei ihren Friedensbemühungen, die ihre historische Leistung sind, am 1. Dezember 1633 in Brüssel.
Mit dem Namen Isabellas verbindet sich die Legende von der Herkunft des Farbnamens Isabell.
Leben