Isaac Albéniz
Isaac Manuel Francisco Albéniz (* 29. Mai 1860 in Camprodón (Provinz Gerona); † 18. Mai 1909 in Cambô-les Bains (Departement Pyrenées-Atlantiques)) war ein spanischer Komponist und Pianist.Isaac Albéniz begann als Wunderkind am Klavier. Bereis 1870 studierte er am Konservatorium in Madrid. Doch schon bald lief er von zu Hause fort, flüchtete als blinder Passagier nach Amerika und lebte dort von seinem Klavierspiel. In Nord- und Südamerika gab er seine Konzerte. Nach seiner Rückkehr fand er in Spanien schnell Gönner, die ihm weitere Studien in Deutschland und Belgien ermöglichten. So konnte er 1873 sein Studium in Leipzig u.a. bei Carl Reinecke aufnehmen und traf dort 1880 mit Franz Liszt zusammen. Dieser war von Albéniz' Klavierspiel derart angetan, dass Albeniz seine Studien bei Liszt weiterführte.
Von 1883 bis 1885 lebte Albéniz wieder in Barcelona. Hier wurde er von seinem Landsmann Felipe Pedrell veranlasst, im nationalspanischen Stil zu komponieren. Albéniz verstand es, die Rhythmik spanischer und andalusischer Volksmusik in seinen Klavierwerken zu verarbeiten. So gilt Albéniz als der Begründer des spanischen Nationalstils, der folkloristische Elemente mit einem virtuosen Klaviersatz verbindet, der mitunter aber auch zum salonhaften Genre neigt.
Claude Debussy sagte vom Werk Albéniz': "Niemals hat die Musik so vielfältige, so farbige Impressionen erreicht; die Augen schließen sich, wie vom Anschauen zu vieler Bilder geblendet."
1890 verließ Albéniz Spanien und ging nach London, kehrte aber 1893 wieder zurück nach Spanien, um dann 1902 nach Paris zu gehen und bis zu seinem Tode in Frankreich zu bleiben. In Paris vollendete er seine Kompositionsstudien bei Vincent d'Indy und Paul Dukas. Er reifte hier zum fertigen Komponisten heran und fand schließlich zu seinem eigenen Stil.
Viele seiner Klavierkompositionen wurden schon bald von namhaften Gitarristen für die Gitarre transkribiert. Die harmonischen und rhythmischen Eigentümlichkeiten, der Klang und die Farbe spanischer Musik wurden dabei weit deutlicher als in der Klavierfassung. Vor allem das Timbre der Gitarre kennzeichnet die Quelle musikalischer Inspiration im Stile des Komponisten. Albéniz selbst soll Francisco Tarregas Gitarre-Transkriptionen den Originalen vorgezogen haben. Albéniz' Musik wurde auch lieber auf der Gitarre gespielt oder gehört, weil man der Ansicht war, dass diese Musik diesem Instrument "auf den Leib geschneidert" schien und weil der Zuhörer bei den spanischen Tänzen, auch wenn diese auf dem Klavier gespielt wurden, eher eine Gitarre zu hören glaubte.
Bekannt sind vor allem seine Klavierkompositonen, die für die Gitarre transkribiert wurden und heute zum Standardrepertoire gehören. Hervorzuheben sind die Suite Iberia (1908), ein umfangreiches Werk in viermal drei Tonsätzen, herrlich klingend und mit großer impressionistischer Stimmungskraft, die Suite española op.47, Cantos de España op.232, 5 Sätze aus Recuerdos de Viaje op.71, 5 Stücke der Piezas caracteristicas op.92, España (Suite op. 165), 6 Danzas españolas.