Iris von Roten
Iris von Roten (*2. April 1917 in Basel; † 11. September 1990 in Basel) war eine Schweizer Juristin, Journalistin und Frauenrechtlerin.
Iris von Roten stammte aus einer gutbürgerlichen und gutsituierten Familie. Als eine der wenigen Frauen ihrer Zeit studierte sie an der Universität Bern Rechtswissenschaften und promovierte zum Dr. Jur.
Sie heiratete Peter von Roten, einen Aristokraten und Nationalrat aus dem Wallis. Mit ihm hatte sie eine gemeinsame Tochter, Hortensia. Iris von Roten grauste ob der Vorstellung, Hausfrau und Mutter zu sein. Sie wurde Partnerin ihres Mannes in einer gemeinsamen Anwaltskanzlei. In ihrer Ehe pocht sie auf Selbstbestimmung. Durch die negativen Erfahrungen während ihrer Arbeit - sie wurde ständig für die Sekretärin gehalten - wurde sie zur engagierten Feministin.
Von 1943 bis 1945 arbeitete sie als Redaktorin für die Zeitschrift "Schweizer Frauenblatt". Nach dem Erscheinen von Simone de Beauvoirs "Das andere Geschlecht" im Jahr 1948 fing sie an, ein eigenes Buch zu schreiben, welches 1958 erschien. "Frauen im Laufgitter" machte Iris von Roten über Nacht zur meist gehassten Person der Schweiz ihrer Zeit. Das Buch löste einen solchen Skandal aus, dass "die Emanze der Schweiz" auch von feministischen Frauen geächtet wurde, weil es für die Ablehnung des Frauenstimmrechtes im Jahr 1959 verantwortlich gemacht wurde.
Iris von Roten konnte mit der harschen Kritik schlecht umgehen. Nachdem die Feministinnen sie ächteten, wollte sie mit der Frauenfrage nichts mehr zu tun haben und reiste 1960 für sechs Monate in die Türkei. Über diese Reise schrieb sie bei ihrer Rückkehr ein Buch, das jedoch von keinem Verlag angenommen wurde. Wieder ging sie auf lange Reisen, diesmal in den Nahen Osten, den Maghreb, Sri Lanka und Brasilien. In den 1970er Jahren begann sie ihre Reiseerlebnisse nicht nur schreibend, sondern auch malend festzuhalten.
Immer mehr wurde Iris von Roten von Gesundheitsproblemen geplagt. Ihre Sehkraft nahm zunehmend ab und sie hatte schwere Schlafstörungen. Als sie nicht mehr malen konnte, beschloss sie, mit dem Leben Schluss zu machen. "Wie ein Gast wissen muss, wann es Zeit ist zu gehen, so sollte man sich auch rechtzeitig vom Tisch des Lebens erheben" sagte sie in einem Interview kurz vor ihrem Tod. Am 11. September 1990, kurz vor dem Erscheinen der Neuauflage von "Frauen im Laufgitter", nahm sich Iris von Roten das Leben.Leben