Irgun
Die Irgun Tzwai Le’umi (hebr "Nationale Militärorganisation") war eine rechts-zionistische militärische Untergrundorganisation im Palästina vor der israelischen Staatsgründung, die der Revisionistischen Partei von Wladimir Jabotinsky nahe stand. Die Kurzform des Namens lautet "Irgun" ("Organisation"), die Abkürzung ist Etzel von den hebräischen Anfangsbuchstaben des Namens.Die Irgun spaltete sich 1931 unter der Führung von Avraham Tehomi von der Haganah ab, bestand bis 1948 und führte terroristische Akte vor allem gegen die britische Mandatsmacht, im Israelischen Unabhängigkeitskrieg zunehmend auch gegen die Araber aus (z.B. in Deir Jassin). Ideologisch waren die Untergrundaktivitäten stark von Jabotinskys Betar-Jugend geprägt, die damals den italienischen Faschisten nahe stand und sich heute selbst als "die Wiege des Likud" bezeichnet.
Tehomi kehrte 1936 gemeinsam mit anderen gemäßigten Kommandeuren zur Haganah zurück. Diese Spaltung führte zu einer weiteren Radikalisierung der Irgun, die vor allem in der Zeit zwischen 1937 und 1939 unter der militärischen Führung von Moshe Rosenberg verstärkt durch Bombenanschläge auf Cafés, Marktplätze und britische Polizeistationen von sich Reden machte. Ab 1943 wurde die Irgun von Menachem Begin kommandiert, unter dessen Führung die Irgun 1946 das Attentat auf das King David Hotel in Jerusalem verübte. Im Jahr 1948 folgte die teilweise gewaltsame Auflösung und Unterordnung unter die israelische Armee Zahal.
Der politische Flügel der Irgun sammelte sich in der von Menachem Begin gegründeten Herut-Partei, die jedoch erst an Einfluss gewann, nachdem sie 1973 in einem Mitte-Rechts-Bündnis den Kern des Likud-Blocks bildete.