Ionischer Aufstand
Als Ionischer Aufstand wird die Rebellion der kleinasiatischen und zyprischen Griechen gegen das Perserreich bezeichnet. Dieser begann entweder 500 oder 499 v. Chr. (die Datierung ist in der Forschung nicht unumstrittern, meistens wird aber 500 angegeben) und dauerte bis 494 v. Chr. an.
Die Perser hatten den kleinasiatischen Raum bereits um 540 v. Chr. von den Lydern erobert. Bei ihrer Herrschaftsausübung stützte sich der persische Großkönig in der Regel auf die örtlichen Machthaber, die meistens Tyrannen waren. Die Staatsform der Tyrannis war bei den Griechen sehr unbeliebt, dennoch war der Auslöser des Aufstands ganz anderer Natur.
Der Tyrann von Milet, Aristagoras, hatte den örtlichen Satrapen Ataphernes zu einem Feldzug gegen Naxos überredet. Als dieses Unternehmen fehlschlug, überredete Aristagoras, getrieben von der durchaus berechtigten Angst, dafür zur Verantwortung gezogen zu werden, die Ionier zum Aufstand gegen die verhasste Fremdherrschaft.
In der modernen Forschung wird aber auf einen weiteren Aspekt hingewiesen. So sei der Großkönig nicht mehr bereit gewesen, den Handel in diesem Raum in den Händen der Ionier zu lassen, die damit in ihrem Lebensnerv getroffen wurden.
Der Aufstand bereitete sich wie ein Flächenbrand aus. Er griff auch auf die benachbarten Regionen über. Überall wurde zum Sturz der Fremdherrschaft und der Einfühung einer freiheitlichen Ordnung aufgerufen (Demokratie).
Die Ionier baten auch im griechischen Mutterland um Unterstützung, aber nur die Poleis Athen und Eretria entsandten 499/98 v. Chr. kleinere Flottengeschwader, die weitgehend wirkungslos blieben. 499 v. Chr. konnte zwar die bedeutende Stadt Sardes, Sitz des örtlichen Satrapen, eingenommen werden, doch auf dem Rückmarsch wurden die Rebellen bereits von den Persern erwartet und geschlagen.
Das Perserreich mobilisierte nun seine Kräfte und gewann bereits 497 v. Chr. Zypern zurück. 494 v. Chr. wurde Milet nach der Schlacht von Lade erobert und niedergebrannt. Die Ionier mussten sich dem persischen Großkönig Dareios I unterwerfen, der die Rolle Athens in diesem Konflikt nie vergaß und bald darauf einen Feldzug gegen Griechenland plante.
Die Ionier standen nun unter der direkten Kontrolle der persischen Statthalter, während für Griechenland dies der Beginn der so genannten Perserkriege werden sollte, die sich noch Jahrzehnte hinzogen und im eigentlichen Sinne erst durch die Eroberung des Perserreiches durch Alexander den Großen beendet wurden.
Ursachen des Aufstands
Verlauf des Aufstands
Folgen des Aufstands
Literatur
Siehe die entsprechenden Abschnitte in den diversen Handbüchern zum klassischen Griechenland, besonders Athen. Hauptquelle ist Herodot (Herodot V 28 ff.).
Siehe auch: Perserkriege, Athen, Perserreich