Internationale Brigaden
Internationale Freiwilligenverbände, welche im spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Spanischen Republik gegen die Franco-Putschisten kämpften.Die Interbrigaden wurden ab dem 9. Oktober 1936 aufgestellt. An diesem Tag erreichten die ersten 650 Freiwilligen mit dem Dampfer "Ciudad de Barcelona" den Hafen von Alicante. Mäßig bis schlecht ausgerüstet und zusätzlich durch das Sprachenproblem beschränkt, machen die Interbrigadisten viele Unzulänglichkeiten durch Enthusiasmus wett. Bereits am 5. November 1936 greift das 1. Bataillon der Interbrigaden erfolgreich in den Kampf um Madrid ein. Am 3. März 1937 bringen die Interbrigaden dem von Mussolini nach Spanien geschickten Expeditions Korps bei Guadalajara eine vernichtende Niederlage bei.
1938 zwangen Briten und Franzosen die spanische Republik, diese Freiwilligenverbände aufzulösen. Die Kämpfer erhielten pro forma die spanische Staatsbürgerschaft und wurden in die reguläre spanische Armee aufgenommen.
Ein sehr dunkles Kapitel der Interbrigaden sind die stalinistischen Säuberungen, an denen sie beteiligt waren. Waren die Interbrigaden zu Anfang eine Sammlung von Antifaschisten unterschiedlichster politischer und religiöser Einstellung, wurden sie mit der Zeit durch die materielle und vor allem die ideologische Aufrüstung durch die Sowjetunion zu einem außenpolitischen Werkzeug Stalins. Anfang Mai 1937 begann der Kampf zwischen stalinistisch-kommunistischen Gruppen und Anarchisten um die Vorherrschaft in der Spanischen Republik. Die Stalinisten klagten die sogenannten "Linksabweichler" (Anarchisten, Trotzkisten, etc.), deren sie habhaft werden konnten wegen "Feigheit vor dem Feind" an und führten Exekutionen durch. Dieses als "Genossenmord" in die Geschichte des spanischen Bürgerkriegs eingegangene Kapitel, wurde bei der von antifaschistischem Heldenpathos geprägten DDR-Darstellung der Interbrigaden verschwiegen, die Erinnerung daran fast vollkommen ausgelöscht.
Die Auseinandersetzungen sind vor dem Hintergrund unterschiedlicher Strategien im Kampf gegen den europäischen Faschismus zu sehen. Während die kommunistische Partei Spaniens und die Sowjetunion auf ein partielles Bündnis auch mit bürgerlichen oder sozialdemokratischen Kräften setzten (Volksfrontpolitik), stand für linkssozialistische, anarchistische und trotzkistische Gruppen die soziale Revolution im Vordergrund.
Die Gesamtzahl der Ausländer, die in den Internationalen Brigaden kämpften, betrug etwa 40.000. Diese dienten nicht alle gleichzeitig. Die Stärke der Brigaden übertraf nie 18.000.
- Die größte nationale Gruppe waren die Franzosen mit 10.000 Mann, von denen 3.000 fielen.
- Dann kamen 5.000 Deutsche und Österreicher, von denen 2.000 fielen.
George Orwell: Kämpfer in den Interbrigaden
Ernest Hemingway: Kriegsberichter bei den Interbrigaden
Heinrich Schürmann: Kommandeur des Bataillons "Edgar André"
Hans Kahle: Divisionskommandeur
Hans Beimler: Kommissar, unsterblich gemacht durch die Lieder von Ernst Busch. Offiziell im Kampf gefallen, mehren sich inzwischen die Gerüchte, auch dieser, bei allen Kämpfern anerkannte Antifaschist, sei durch Stalinisten ermordet worden.
Piet Larus: Kommandant der niederländischen Kompanie
Ernst Busch: Sänger, Komponist und Interpret der bei der "Linken" und den Gewerkschaften bis heute beliebten "Spanienlieder".
Siehe auch: Liste von ausländischen Teilnehmern am Spanischen Bürgerkrieg